Überblick

TSv 1860: Hiller, Steinhart - und wer ist der Nächste?

Die Löwen-Säulen Hiller und Steinhart bleiben bei Sechzig, doch 13 Verträge laufen aus. Gelingt 1860 eine Verlängerung mit Signalwirkung? Sport-Boss Gorenzel schweigt, bastelt aber am Kader 2023/24


Weiter Löwen: Torhüter Marco Hiller (l.) und Phillipp Steinhart. Gilt das auch für Leistungsträger wie Joseph Boyamba und Yannick Deichmann?

Weiter Löwen: Torhüter Marco Hiller (l.) und Phillipp Steinhart. Gilt das auch für Leistungsträger wie Joseph Boyamba und Yannick Deichmann?

Von Matthias Eicher

München - Die Nummer eins der Löwen hat es bereits getan: Marco Hiller hat seinen Vertrag beim TSV bereits verlängert. Die Nummer 36 zieht nach: Nach AZ-Informationen wird auch Linksverteidiger-Säule Phillipp Steinhart in der Spielzeit 2023/24 für den TSV 1860 auflaufen.

Die Vertragsverlängerung des 30-jährigen Dachauers bis 30. Juni 2024 soll durch sein, wobei eine Bestätigung der derzeit recht schweigsamen Sechzger weiter aussteht. Sport-Boss Günther Gorenzel, der auf die Personalie wie alle anderen Vertrags- wie Zukunftsfragen Antworten geben könnte, steht trotz mehrfacher Anfragen nicht zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass er am Verhandlungstisch gesprächiger ist.

Sollten die weiß-blauen Sinnsprüche "Einmal Löwe, immer Löwe" oder "vom Virus infiziert" nicht schon Beweggründe genug sein, könnte auch er für so manchen Spieler ein gewichtiges Argument sein: Maurizio Jacobacci. Der 60-jährige Italo-Schweizer musste zwar zuletzt mit dem 0:2 bei Top-Klub SV Wehen Wiesbaden eine weitere schmerzliche Niederlage hinnehmen, er hat dem TSV aber Überzeugung und Spaß zurückgebracht.

"Er gibt uns viel mit, was wir im Spiel dann versuchen umzusetzen", meinte Verlängerer Steinhart nach dem Wehen-Spiel: "Wir haben gemerkt, dass wir viel Selbstvertrauen haben, wieder gut auftreten und ein gutes Spiel machen." Ganz so gut war's zwar dann doch nicht gegen den SVWW, doch laut Steinhart müsse es "so weitergehen", gemeint ist der Aufwärtstrend unter Jacobacci.

Fragt sich nur: Wer ist der Nächste, der mit den Blauen einen neuen Angriff auf das Dauerziel Aufstieg unternehmen will? Geht es nach der Beziehung zum Trainer, so muss zuallererst Joseph Boyamba genannt werden. Der 26-jährige Offensiv-Wusler hat unter Jacobacci in sechs Spielen sechs Scorerpunkte geliefert, bevor er wie das gesamte Kollektiv zuletzt leer ausgegangen war. In seinem Vertrag gilt eine Auf- und Abstiegsklausel als verbrieft, die aber beide mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht greifen werden. Die 1860-Zukunft steht und fällt wohl mit der Perspektive.

Zudem soll, geht es nach der Sportlichen Leitung, auch Yannick Deichmann gehalten werden. Der 28-jährige Hamburger hat durch starke Leistungen als Rechtsverteidiger wie auf der Sechs sowohl in, als auch außerhalb des Löwen-Kosmos für Aufsehen gesorgt. Er gilt als einer der größten Löwen-Kämpfer. Einen, den wohl jeder Dritt- und möglicherweise auch manch Zweitligist gebrauchen könnte. Tendenz: Deichmann bleibt ein Löwe und wäre wie Boyamba ein geeigneter Kandiat für das nächste positive Signal. Allerdings möchte auch der flexible Allrounder nächstes Jahr nicht (wieder) um die goldene, beziehungsweise blaue Ananas spielen.

Bleibt noch Marius Wörl: Am 5. April ist er 19 Jahre jung geworden, wann wird er ein vollwertiger Löwen-Profi? Keine 400 Euro verdient er aktuell, obwohl er zuletzt einer der besten und konstantesten Sechzger war. Durch die letzten Startelfeinsätze zeigt Jacobacci, der "so schnell wie möglich" Klarheit möchte, dass er auf den Junglöwen baut.

Auch Gorenzel, der Wörl in seiner Zeit als Interimstrainer nicht berücksichtigt hatte, dürfte spätestens jetzt davon überzeugt sein, dass der Youngster mehr als nur zu gebrauchen ist.

Also, Löwen, wer wird der Nächste?