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Ismaik gegen Gorenzel: Eine Frage des Geldes

Investor Ismaik fordert das Aus von Sport-Boss Gorenzel - die e.V.-Bosse stellen Bedingungen.


Von Matthias Eicher

München - Günther Gorenzel und der TSV 1860, wie lange wird diese Verbindung noch halten? "Ein Leben lang", würde der Sport-Geschäftsführer in Anlehnung an den Spruch "Einmal Löwe, immer Löwe" wohl erwidern, wenn er derzeit nicht von der Bildfläche verschwunden wäre. "Keinen Tag länger!", würde Investor Hasan Ismaik wohl raunen, der den Österreicher via "SZ" mit seiner "er-wird-es-nie-schaffen"-Kritik frontal angegriffen hatte.

Dumm nur für Gorenzel, dass auch die Vereinsspitze von ihm abgerückt ist: Eine geplante Abmahnung für Formfehler bei der Einstellung von Neu-Trainer Maurizio Jacobacci legt deutlich Zeugnis davon ab.

Nach AZ-Informationen war der Stein des Anstoßes Gorenzels Fehlinformation an Präsident Robert Reisinger und Co., dass der (weder verwandte, noch verschwägerte) Co-Trainer Stefan Reisinger die Nachfolge von Ex-Coach Michael Köllner nicht übernehmen durfte. Dabei hätte es ihm sein derzeitiger Lehrgang für die benötigte Fußballlehrer-Lizenz schon erlaubt.

Abmahnung ist jedoch noch lange nicht gleich Kündigung: Im Gegensatz zu Ismaik sind die e.V.-Bosse in der Gorenzel-Frage (noch) deutlich zurückhaltender und mit Finanz-Boss Marc-Nicolai Pfeifer, ebenfalls abgemahnt, nach wie vor sehr zufrieden. Einem Rauswurf seines Geschäftsführerkollegen Gorenzel würde das Präsidium nur zustimmen, wenn Ismaik die Kosten tragen würde. Gorenzels Vertrag läuft schließlich noch bis Ende Juni 2024, da sich dieser zum Jahreswechsel automatisch verlängert hat. Zudem müsste ein gemeinsamer Kandidat gefunden werden, was angesichts der neuerlichen Eskalation schier unmöglich scheint. Eine Aufsichtsratssitzung ist derzeit nicht anberaumt, eine schnelle Lösung also nicht in Sicht.

Dabei will die Saison 2023/24 geplant werden - am besten von jemandem, der dann auch noch Sportchef ist...