Überblick

Gnabry auf der Bank - Kahns Worte lassen tief blicken

Gnabry sitzt nach seinem Paris-Ausflug anfangs auf der Bank. Kritikgibt es auch von Kahn.


Die längste Zeit nur Zuschauer: Serge Gnabry.

Die längste Zeit nur Zuschauer: Serge Gnabry.

Von Patrick Strasser

München - Nur 21 Minuten Spielzeit, drei Ballkontakte, davon zwei Pässe und eine Torschussvorlage - Bayerns Serge Gnabry konnte nach seiner Einwechslung eine Minute nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Randal Kolo Muani (69.) nichts mehr ausrichten gegen die Frankfurter, die die Spielkontrolle übernommen hatten.

Gnabrys Ausflug am Sonntag vor einer Woche auf die Pariser Fashion Week (an einem freien Tag) war bei den Fans auf den Tribünen und im TV schon vor dem Spiel eines der Gesprächsthemen. Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte die Aktion öffentlich als "amateurhaft" gebrandmarkt. Gnabry hatte sich beim Rapport im Büro von Salihamidzic einsichtig gezeigt - und entschuldigt. Leistungsfördernd war die Geschichte von beiden Seiten sicher nicht.

Auch, weil der Verein die Aufarbeitung medial befeuerte. Sky-Expertin Tabea Kemme (31), ehemals selbst Profi, fragte Trainer Julian Nagelsmann, warum man den Spieler denn "so öffentlich in die Pfanne gehauen" habe. Dessen Verteidigungsrede: "Ich habe ihn nicht in den Senkel gestellt. Mir geht es immer viel um Wirkung, nicht um eine irgendeine Bestrafung nach außen." Nagelsmann erklärte, dass sein Gespräch mit Gnabry "nicht dramatisch" gewesen sei, dieser habe es sicher nicht als "ungerecht oder unfair" betrachtet. Der Angesprochene selbst hat sich nicht geäußert. Vorstandsboss Oliver Kahn stellte klar: "Wenn ich weiß, dass es kein optimaler Zeitpunkt ist, muss ich auf den Platz gehen, drei Tore schießen und der beste Mann sein - das wäre meine Antwort auf so ein Thema."