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Ein glücklicher Sieger und ein Buhmann


Harte Zweikämpfe gab es am Samstag zu Hauf beim Duell Hankofen - Schalding (Bild: Schindler).

Harte Zweikämpfe gab es am Samstag zu Hauf beim Duell Hankofen - Schalding (Bild: Schindler).

Von Redaktion idowa

(br/ea) Der 1:0 (1:0)-Sieg des SV Schalding-Heining bei der SpVgg Hankofen-Hailing war glücklich. Darüber waren sich Hausherrencoach Thomas Prebeck und sein Pendant Mario Tanzer einig. Und nicht zu bestreiten war auch, dass Tobias Keppeler alles andere als ein "Heim-Schiri" war. Der junge Referee aus dem Allgäu musste sich bei seinem Abgang Buh-Rufe des Hausherrenanhangs anhören. Grund des Ärgers: Ein verwehrter Elfer und die rote Karte gegen Jan Bermann.
"Das war wohl der Schiedsrichter-Bonus, den sich Schalding als Ex-Bayernligist erarbeitet hat", kommentierte SpVgg-Trainer Thomas Prebeck auf der Pressekonferenz die umstrittenen Entscheidungen gegen sein Team. Hankofens Chefanweiser hatte gegen seinen Ex-Klub sein Comeback gegeben, und weil auch Tim Edsperger wieder auflaufen konnte, hatte die SpVgg-Elf weitaus mehr Qualität als die Notelf, die im vorletzten Heimspiel gegen den SSV Jahn II unter die Räder kam. "Alle Spieler haben sich reing'haut", lobte Prebeck den Einsatzwillen und trauerte - neben dem verwehrten Elfer - der vergebenen Großchance durch Michael Renner nach.

Die Chancenverwertung war dann auch der Unterschied zwischen den Kontrahenten. "Schalding hat aus den wenigen Chancen das entscheidende Tor gemacht", sagte Prebeck. Mario Tanzer, der bei den Gästen Prebeck als Trainer abgelöst hatte, konnte dann auch zwar mit den drei Punkten, aber nicht mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden sein. "Vielfach hat die Abstimmung gestimmt - so wie bei der Situation, in der Hankofen den Elfer gefordert hat", sagte Tanzer. In der Defensive freilich stand der Tabellenführer sicher und ließ wenig zu. Und vorne hatte man in Michael Pillmeier einen stets gefährlichen Angreifer.

Schaldings Sturmführer sollte dann auch das Goldene Tor gelingen. Nach einem herrlichen Pass von Josef Eibl hob Pillmeier den Ball am unnötig aus seinem Tor geeilten Max Putz zum 0:1 ins Netz. Die erste gute Chance im Spiel war aber auf das Konto der Hankofener gegangen, als Markus Huber nach seinem Alleingang knapp vorbei gezielt hatte. Seinen Patzer machte Putz aber wieder gut, als er per Fußabwehr gegen Pillmeier klärte (27.) und kurz vor dem Pausenpfiff mit einer Glanztat das 0:2 verhinderte. Nach einem Ballverlust von Bastian Albrecht hatte Eibl Pillmeier bedient, der frei vor dem Hausherrentor an Putz scheiterte. Zuvor hatte Schaldings Keeper Christian Wloch per Fußabwehr gegen Tobias Richter geklärt.

Für den meisten Gesprächsstoff sorgte freilich der nicht gegebene Elfmeter. Granit Bilalli hatte Alexander Delpy versetzt, wurde aber von diesem im Strafraum zu Fall gebracht. Den Tatort verlegte Referee Keppeler freilich außerhalb des Sechzehners.
Renner hatte dann drei Minuten nach Wiederbeginn den Ausgleich auf dem Fuß, doch der schön freigespielte Stürmer hob den Ball über Torwart Wloch, aber auch das SVS-Tor hinweg. In Halbzeit zwei beschränkte sich der Gast zumeist darauf, das Ergebnis zu verwalten. Als einzige Möglichkeit verbuchte Schalding einen klasse Freistoß des eingewechselten Thomas Kress, den Putz prächtig parierte (76.). Hankofen war das Bemühen um das 1:1 nicht abzusprechen, doch zwingende Chancen ließ die aufmerksame Gästeabwehr nicht zu. Auch als die SpVgg Hankofen ab der 81. Minute mit zwei Mann in Überzahl war, konnte sie sich nicht entscheidend durchsetzen. Die numerische Überlegenheit resultierte aus einer gelb-roten Karte gegen Christian Süß und einer nahezu zeitgleichen Verletzung von Michael Wirth. Für diesen stand aber kein Ersatz zu Verfügung - das Wechselkontingent hatte Schalding schon erschöpft. In Minute 88 freilich mussten die neun Schaldinger nur mehr gegen zehn Hankofener verteidigen. Der gelbbelastete Bermann sah für sein Foul unmittelbar vor der Gästebank die rote Karte. Dabei hätte das Vergehen - begleitet von lautstarken Protesten der Schaldinger Ersatzspieler und Betreuer - allenfalls mit der Ampelkarte geahndet werden müssen. Und spätestens jetzt war der Referee zum Buhmann der SpVgg-Anhänger geworden.

SpVgg Hankofen-Hailing: Putz - Reif, Rainer, Albrecht, Edsperger - Richter, Prebeck (76. Tux), Bermann - Bilalli, Huber, Renner (65. Stetter).

SV Schalding-Heining: Wloch - Abelein, Aringer, Zacher, Delpy (57. Krenn) - Süß, Krieg - Stecher (67. Kress), Eibl, Brückl (48. Wirth) - Pillmeier.

Tor: 0:1 Michael Pillmeier (14.). Gelb-rote Karte: Christian Süß (81./Schalding/wh. Foulspiel). Rote Karte: Jan Bermann (88./Hankofen/grobes Foulspiel) - Schiedsrichter: Florian Keppeler (Auerbach-Stetten) - Zuschauer: 500.