"Haben uns schon einmal gewaltig verhoben"

TSV 1860: Robert Reisinger mahnt bei Grünwalder-Plänen zur Achtsamkeit


Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Robert Reisinger hat sich in einem ungewöhnlichen Interview zur andauernden Stadionfrage beim TSV 1860 geäußert - und zu Angriffen gegen seine Person.

München - Es ist ein Interview, das abseits der großen Medien stattfindet: Robert Reisinger hat sich mit "Groundhoppers1860" unterhalten, einer Fan-Seite auf Facebook.

Bei Teilen der Fans ist Reisinger ob seines Sparkurses umstritten, via Social Media ist der Löwen-Boss daher immer wieder massiven Anfeindungen ausgesetzt. An ihm gingen die Beleidigungen "psychisch weitgehend spurlos" vorbei, meint Reisinger, doch teilweise würden Grenzen überschritten: "Es stimmt, dass ich im letzten Sommer Strafanzeige gegen einzelne Kommentatoren, die mich im Internet übel persönlich diffamierten und beleidigten, gestellt habe. Ich musste ein Zeichen setzen."

Danach sei es etwas ruhiger geworden, inzwischen "scheint es wieder schlimmer". Grundsätzlich gelte, "bei solchen verbalen Angriffen die Ruhe zu bewahren, auch wenn es manchmal schwer fallen mag. Der besondere Schutz der Meinungsfreiheit gilt auch für irrationale Ansichten oder emotionale Ausbrüche."

Reisinger warnt: "Das darf uns nicht nochmal passieren"

Auch zum Thema Stadionausbau äußerte sich Reisinger. Aktuell führt die Stadt eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich eines möglichen Ausbaus des Grünwalder Stadions durch. Zum aktuellen Stand wollte sich der Löwen-Präsident allerdings nicht äußern. "Wir warten die Ergebnisse ab und dann sehen wir weiter. Ich denke im Juni könnte es soweit sein", kündigt Reisinger an. Für ihn ist jedoch klar: Die Kapazität der Löwen-Heimstätte muss erhöht werden. "Wenn man die Zuschauerstatistik der vergangenen zehn Jahre als Basis nimmt, denke ich, sollten es zwischen 20.000 und 25.000 sein", meint Reisinger.

Im Falle eines kompletten Neubaus sei demnach eine Kapazität von 28.500 Zuschauern wirtschaftlich sinnvoll. "Das Wichtigste aber ist: die KGaA braucht eine Spielstätte, die, egal in welcher Liga, wirtschaftlich zu betreiben ist", führt Reisinger weiter aus, warnt aber eindringlich: "Wir und andere Klubs in Deutschland haben sich schon mit Stadionprojekten gewaltig verhoben. Das darf uns nicht nicht nochmal passieren."

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