Grünwalder-Ausbau

Robert Reisinger sieht den TSV 1860 auf dem richtigen Kurs


Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Von Bernhard Lackner

Trotz der Corona-Krise will die Stadt am Ausbau des Grünwalder Stadions festhalten. Präsident Robert Reisinger zeigt sich darüber erfreut und sieht den TSV 1860 damit für die Zukunft gerüstet.

München - Ganz fix ist es noch nicht, dennoch scheint klar: Auch die Corona-Krise wird die Modernisierung des Grünwalder Stadions nicht verhindern.

Das als höchst wahrscheinlich geltende künftige grün-rote Rathausbündnis hat bereits signalisiert, dass die im Sommer vergangenen Jahres beschlossenen Umbaumaßnahmen trotz der noch nicht abschätzbaren finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf den Stadtsäckel auf jeden Fall umgesetzt werden sollen.

TSV 1860 weiter im Grünwalder? Reisinger und Ismaik uneinig

Löwen-Präsident Robert Reisinger, der sich in der Vergangenheit immer wieder für einen Verbleib des TSV 1860 im Stadion an der Grünwalder Straße ausgesprochen hatte, zeigt sich erfreut. "Wir als Verein und das Management begrüßen das sehr. Der TSV 1860 braucht ein modernisiertes Stadion, um für die kommenden Jahre die gestiegenen Zulassungsvoraussetzungen an Spielstätten im Profifußball erfüllen zu können", erklärt der Oberlöwe im Interview mit dem "Wochenanzeiger".

Über 30 Millionen Euro wird der Umbau kosten. Die altehrwürdige Spielstätte, 1911 auf Giesings Höhen errichtet, soll nach Fertigstellung komplett überdacht sein und Platz für 18.105 Zuschauer bieten. Doch reicht das, um zukunftsfähig zu sein?

Vor allem Investor Hasan Ismaik hat daran seine Zweifel. Er spricht sich für den Bau eines eigenen Löwen-Stadions aus. "Wenn wir alle diese Krise gemeistert haben, müssen wir endlich ein gemeinsames Stadionprojekt erarbeiten - gemeinsam mit der Stadt", verkündete der Jordanier im März im AZ-Interview. An der Finanzierung solle es nicht scheitern, wie Ismaik bereits mehrfach durchblicken ließ.

Reisinger über Ismaik-Aussagen: "Für mich zählen alleine Fakten"

Wirklich konkret sind Ismaiks Stadionpläne allerdings nicht, wie auch Reisinger anmerkt. "Mir liegen darüber keine Informationen vor. Postings in sozialen Medien haben für mich keine Relevanz und für die Stadt München auch nicht", so der Löwen-Präsident über seinen Mitgesellschafter: "Für mich zählen allein Fakten und die sind: der TSV 1860 spielt im Grünwalder Stadion und wird das nach Lage der Dinge auch weiterhin tun."

Im Gegensatz zu Ismaik sieht Reisinger den TSV 1860 auch im Falle eines Aufstiegs mit dem Grünwalder Stadion als Heimstätte überlebensfähig. "In den ersten beiden Ligen machen Spieltagseinnahmen einen vergleichsweise geringen Anteil an den Erlösen aus", erklärt Reisinger: "Wir wollen zurück in die 2. Liga - mit wirtschaftlich vertretbarem Handeln und einem intelligenten sportlichen Konzept." Erst wenn sich Sechzig wieder in der 1. Liga etabliert hat, will er über ein alternatives Stadion nachdenken.

Bis dahin bleibt das Sechzgerstadion die Löwen-Heimat. Eine, die schon bald ein verändertes Gesicht bekommen wird.

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