Die Hochwasserlage entspannt sich langsam. Bis Donnerstagabend sank der Donaupegel am Eisernen Steg auf 5,91 Meter (Stand: 18 Uhr). Am Freitag könnte Meldestufe 3 erreicht sein. Auch das Grundwasser, das sich vielerorts in Kellern und Tiefgaragen ausgebreitet hat, soll dadurch zurückgehen. Eine gute Nachricht gibt es für die Bewohner der Werftstraße: Sie dürfen ab Freitagnachmittag zurück in ihre Häuser. Das teilte die Stadt am Donnerstag mit.

"Die Lage in der Stadt ist - außer an der Werftstraße - ,entspannt'", ließ die Pressesprecherin Juliane von Roenne-Styra gestern wissen. "Aktuell sind noch circa 175 Personen im Einsatz", erklärt sie. "Durch die gezielte Erhöhung des Wasserspiegels in der Werftstraße konnten bislang die Straße beziehungsweise die Hochwasserschutzelemente gehalten werden", heißt es von der Stadt zur Situation in der Straße am Donauufer. Vor dem Hintergrund der aktuellen Prognose - Donaupegel und Grundwasser sinken langsam und an der Messstelle Eiserner Steg könnten bis Freitag Meldestufe 3 (unter 5, 50 Meter) erreicht werden - dürfen die Anwohner am Freitag, 7. Juni, ab 14 Uhr zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Indes sind andernorts in der Stadt Keller und Tiefgaragen mit Grundwasser vollgelaufen. Bereits am Mittwoch mussten Anwohner ihre Autos aus einer Tiefgarage im Candisviertel entfernen, weil dort das Wasser etwa 15 Zentimeter hochstand. "Auspumpen kann man das nicht, weil das jetzt einfach der Grundwasserspiegel ist", sagt eine Anwohnerin. "Ein Nachbar checke immer mal wieder die Lage." Bis Donnerstag hat sich das Wasser noch ein bisschen erhöht, sei aber dann stabil geblieben.

Es kommt auf den Untergrund an

Wo genau in der Stadt noch Grundwasser hervorkommt, das konnte der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, Stefan Neudert, am Donnerstag nicht sagen. "Darüber haben wir keinen Überblick", sagte er. Jedoch gebe es in der Stadt einige Messstellen, wo der Pegel abgelesen werden kann (www.hochwasserschutz-regensburg.de). "Ob das Grundwasser hervorkommt, hängt davon ab, wie das Gebäude gebaut ist und wie die Untergrundverhältnisse sind." Beispielsweise gehe man am Oberen und Unteren Wöhrd davon aus, dass dort viel Kies im Untergrund ist. Da mache sich das Grundwasser schneller bemerkbar. "Kies reagiert relativ schnell", erklärte Neudert, "je durchlässiger der Boden, desto schneller geht das Grundwasser nach oben und fällt dann auch dementsprechend schneller, als bei festem Untergrund."

Wie geht es in der Werftstraße weiter?

Was den Rückgang des Wassers angeht, ist Neudert guter Dinge. "Der Pegel fällt derzeit langsam und wird jetzt dann noch stärker fallen", sagte er. Das gelte auch für den Grundwasserpegel.

Bis in der Werftstraße der Normalzustand einkehrt, wird es allerdings noch ein wenig dauern. "Für schwere Fahrzeuge wird die Straße für einen längern Zeitraum nicht befahrbar sein", sagte Tiefbauamtsleiter Michael Köstlinger am Donnerstag vor Ort. Dafür sei der Untergrund noch zu durchweicht. Auch für den Radverkehr wird die Straße zunächst komplett gesperrt bleiben, heißt es von der Stadt. Darüber hinaus ist der Zugang für Fußgänger nur bei unausweichlichen Gründen möglich. Es wird vor Ort kontrolliert, informiert die Stadt. Für die Anwohner steht der Regensburger Kriseninterventionsbus im Rahmen der Einsatznachsorge am Freitag, 7. Juni, ab 13.30 Uhr in der Wöhrdstraße bereit. Die Stadt bittet darum, dass die Bewohner aufmerksam durch ihre Räume gehen, falls zum Beispiel Risse entdeckt werden. Bei Bedarf kann über das Bürgertelefon Beratung angefragt werden. Auch bei Problemen mit Strom, Trinkwasser oder Gas können sich die Anwohner an das Bürgertelefon der Stadt wenden.

Info

Das Bürgertelefon (0941/507-8936) ist rund um die Uhr erreichbar. Die Wasserstandsentwicklung kann unter www.hnd.bayern.de abgefragt werden. Weitere Informationen unter www.regensburg.de.

Alle Informationen zur Hochwasser-Lage in Ostbayern finden Sie auf idowa.de/hochwasser