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Kannibalen zünden den Turbound bändigen die aufmüpfigen Schwaben


Von Redaktion idowa

(nag). Eishockeyherz, was willst du mehr! Die Landshut Cannibals haben am Sonntagabend ihr Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers verdient mit 4:2 (3:1, 0:0, 1:1) gewonnen. Insgesamt 1879 Zuschauer im Eisstadion am Gutenbergweg bereuten ihr Kommen nicht und sahen ein in allen Belangen hervorragendes und mitunter auch ruppiges Zweitliga-Match.

Beide Teams legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Speziell die Landshuter Sturmreihen erspielten sich mehrere Chancen, im Abschluss fehlte freilich ein bisserl Glück. Wie's geht, zeigten die Gäste in der 4. Minute: Andi Geipel drückte gerade mal zehn Sekunden das Sünderbänklein, als die Steelers kaltschnäuzig ihre erste nennenswerte Chance nutzten und durch Chris St. Jacques in Führung gingen. Doch die Antwort der Hausherren folgte auf dem Fuß: Unmittelbar nach dem Bully stürmten die Kannibalen auf das Gästetor zu, und ein scharfer Pass von Max Brandl wurde von einem Bietigheimer zum 1:1 abgefälscht (5. Minute).

Die Rot-Weißen machten gleich druckvoll weiter - der Lohn war das 2:1 (8.). Markus Welz netzte auf Vorarbeit von Cody Thornton zur erstmaligen Führung ein. Danach entwickelte sich ein Match auf hohem Niveau, sowohl in spielerischer, läuferischer als auch in kämpferischer Hinsicht zeigten sich beide Teams von ihrer Sahneseite. Während die Gäste immer wieder durch Pascal Schoofs von der blauen Linie für Gefahr vor dem Kasten von Kannibalen-Keeper Sebastian Vogl sorgten, glänzten die Landshuter mit mehreren sehenswerten Kombinationen. Eine davon führte schließlich zum 3:1. Über Andi Geipel und Kamil Toupal landete die Scheibe bei Jungspund Andrej Bires - und der nagelte das Spielgerät in das Heiligtum von Martin Morczinietz (14.). Ob haltbar oder nicht - Gästetrainer Dany Held hatte genug gesehen und tauschte seine Nummer eins gegen Dustin Strahlmeier aus. Der durfte sich dann auch gleich bewähren, tauchten die Truppe von Chefcoach Jiri Ehrenberger doch in mehrere Powerplays brandgefährlich vor seinem Kasten auf. Am Ergebnis änderte sich bis zur ersten Pausensirene freilich nichts mehr.

Im zweiten Durchgang waren Torraumszenen zwar eher Mangelware, doch die Landshuter Fans durften sich weiterhin an einem tollen Auftritt ihrer Mannschaft erfreuen. Die Kannibalen präsentierten sich sehr stocksicher, beweglich und antrittsstark. Die größte Chance bot sich den Hausherren bei einer Gelegenheit von Jaro Kracik, der in der 36. Minute den Puck an den Querbalken hämmerte. Die Gäste überzeugten hingegen mehr durch eine ruppige Spielweise, wobei nur die wenigsten ihrer überharten Fouls geahndet wurden. In der 40. Minute war's aber auch für Haupt-Schiedsrichter Gian-Reto Peer zu viel des Guten: Der Referee brummte P.J. Fenton wegen Unsportlichkeit eine zehnminütige Disziplinarstrafe auf.

Das letzte Drittel begann für die Kannibalen alles andere als viel versprechend: Erst ließen die Dreihelmenstädter ein Überzahlspiel ungenutzt, dann verkürzte Rene Schoofs unhaltbar auf 2:3 (44.). Das war für die Steelers offensichtlich das Signal zum Sturm auf das Landshuter Tor. Sebastian Vogl musste gleich mehrmals Kopf und Kragen riskieren, um seine Farben vor dem Ausgleich zu bewahren. Mitten in der Drangperiode der Schwaben fanden Vogls Vorderleute dann die Lösung, um die Gäste zu zähmen: Cody Thornton markierte den 4:2-Endstand (55.). Und was ein rassiges Eishockeyspiel sein will, kommt ohne wüste Schägerei nicht aus: P.J. Fenton und Kevin Kapstad sorgten in dieser Hinsicht für den gelungenen Schlusspunkt eines sehenswerten Eishockey-Abends.