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Clevere Kannibalen zocken die Towerstars eiskalt ab


Von Redaktion idowa

(at/nag). Das war eine glasklare Sache: Die Landshut Cannibals haben am Sonntagabend bei den Ravensburg Towerstars das halbe Dutzend vollgemacht und vor 2200 Zuschauern verdient mit 6:1 (2:1, 3:0 1:0) Toren die Oberhand behalten. Die Truppe von Trainer Jiri Ehrenberger zauberte über weite Strecken eine fabelhafte Partie aufs Eis und verteidigte ganz sopuverän die Tabellenführung in der 2. Bundesliga.

Kompakte Defensive, saubere Kombinationen, zielstrebiger Abschluss: Die Schützlinge von Kannibalen-Dompteur Jiri Ehrenberger zeigten sich in der Ravensburger Eisporthalle wahrlich von ihrer Schokoladenseite. Der amtierende Meister hingegen durfte sich am Ende bei den einen Gang zurückschaltenden Gästen bedanken, dass es nicht noch eine deftigere Packung setzte.

Die Niederbayern begannen furios: Scheiterte Billy Trew noch an Ravensburgs Torhüter Christian Rhode, besorgte Sebastian Busch quasi im nächsten Angriff mit einem schönen Schlenzer das 1:0 (4. Minute). Die frühe Gästeführung zeigte Wirkung, die Oberschwaben brachten in der Folge nicht viel zustande. Die beste Möglichkeit für die Hausherren bot sich Ben Thomson, doch Landshuts Keeper Sebastian Vogl lenkte den Schuss des durchgebrochenen Stürmers an den Pfosten. In einer Phase, in der Ravensburg langsam ins Spiel zu finden schien, setzten die Kannibalen genau das richtige Zeichen: Frantisek Mrazek und sein Sturmpartner Jaro Kracik, der nach seiner Sperre erstmals wieder die Schlittschuhe schnüren durfte, hebelten die EVR-Abwehr mit einem gelungenen Doppelpass aus. Mrazek stand mutterseelenallein vor Rhode - und überlistete selbigen mit einem Schuss durchs "Hosentürl" zum 2:0. Am Ende des ersten Drittels erhielt der bis dahin recht ansprechende Auftritt der Rot-Weißen einen winzigen Kratzer: Acht Sekunden vor der Pausensirene verkürzte Matt Kinch auf 1:2.

In Durchgang Nummer zwei setzten die Dreihelmenstädter alles daran, diesen kleinen kosmetischen Fehler vergessen zu machen - vor dem Kasten der Hausherren brannte es daher nahezu unentwegt lichterloh. In der 23. Minute verhinderten die Oberschwaben mit vereinten Kräften gerade noch das 1:3. Der Treffer fiel freilich nur wenig später, als Cody Thornton ein Powerplay nutzte (26.). Von jetzt an spielten die Kannibalen mit dem amtierenden Meister Katz' und Maus, lediglich in der Chancenauswertung ließen die Landshuter ein bisserl die Zügel schleifen. Die einzige nennenswerte Möglichkeit der Gastgeber resultierte dagegen aus einem Penalty: Sebastian Vogl blieb im Duell mit Marco Friedrich jedoch erster Sieger. Wie das Toreschießen geht, demonstrierten die Niederbayern: Erneut Cody Thornton (34.) und Frantisek "Frank the Tank" Mrazek (36.) schraubten den Spielstand auf 5:1. Nach diesem Doppelschlag war der Arbeitstag des bemitleidenswerten Christian Rhode beendet - für den Stammkeeper rückte nun Matthias Nemec zwischen die Pfosten.

Den nahmen die Rot-Weißen im Schlussdrittel zwar nicht mehr ganz so unter Beschuss wie seinen Vorgänger, doch für ein weiteres Tor reichte den Gästen auch der Schongang: Elia Ostwald machte mit seinem Treffer zum 6:1 das halbe Dutzend voll (48.) - das Match war da freilich schon längst entschieden.

Nach dem Coup in Ravensburg wartet bereits am Dienstagabend die nächste Aufgabe auf die Kannibalen. Dann kreuzen um 19.30 Uhr die Schwenniger Wild Wings mit ihrem Starensemble und ihrem neuen Coach Jürgen Rumrich im Eisstadion am Gutenbergweg auf.