Sport

Kannibalen geben den Takt vorund tanzen die Pinguine elegant aus


DER MANN DES TAGES: Frantisek "Frank the Tank" Mrazek entschied mit seinen drei Treffern und einem Assist das Match gegen die Fischtown Pinguins quasi im Alleingang (Foto: Vincon).

DER MANN DES TAGES: Frantisek "Frank the Tank" Mrazek entschied mit seinen drei Treffern und einem Assist das Match gegen die Fischtown Pinguins quasi im Alleingang (Foto: Vincon).

Von Redaktion idowa

(ba). Das war ein hartes Stück Arbeit für die Landshut Cannibals - und am Ende gab's reichlich Lohn! Am Sonntagabend zeigten die Niederbayern keinerlei Ehrfurcht vor dem Spitzenreiter der 2. Eishockey-Bundesliga und fegten die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven vor 1503 Zuschauern im städtischen Stadion am Gutenbergweg mit 4:2 (3:1, 1:1, 0:0) vom Eis. Dabei avancierte Frantisek "Frank the Tank" Mrazek als dreifacher Torschütze zum gefeierten Helden.

Bereits im Vorfeld standen die Zeichen für einen Kannibalen-Sieg gar nicht schlecht: Die Schützlinge von Coach Jiri Ehrenberger lieferten bereits am Freitag in Crimmitschau eine gute Vorstellung ab und starteten mit dem Wissen in die Partie, dass die Gäste aus dem hohen Norden trotz der Tabellenführung und zwölf Zählern auf dem Konto auch nicht unschlagbar sind - waren es nämlich keine anderen als die Eispiraten, die den "Fischtownern" vor einer Woche die Zähler abknöpften. Für die Cannibals sprang in Sachsen bekanntlich nur ein Pünkterl (5:6 nach Verlängerung) heraus, was auf den Leistungsabfall im Lauf der Begegnung zurückzuführen war. Daher hatte gestern wohl nicht nur Jiri Ehrenberger die Befürchtung, dass sich die Misere vom Freitag wiederholen könnten - da lagen die Landshuter nach dem ersten Drittel ebenfalls mit 3:1 in Front und verpassten es, den Sack zuzumachen.

Gestern kam jedoch alles anders: Im ersten Abschnitt ließen die Hausherren erst gar nichts anbrennen und erzielten schon in der siebten Minute durch Jaroslav Kracik das 1:0. Es folgte ein blitzschneller Schlagabtausch, in dem es auf beiden Seiten heiß her ging: Elia Ostwald, Billy Trew und Cody Thornton testeten Bremerhavens Goalie Sebastian Staudt, der für den etatmäßigen Torhüter Marko Suelvo ran durfte, genauso wie Marian Dejdar und Christopher Stanley, die auf der anderen Seite Kannibalen-Keeper Sebastian Vogl unter Beschuss nahmen - doch vorerst blieb's beim 1:0. Unter anderem auch, da der gefoulte Kevin Kapstad einen Penalty (13.) nicht im Pinguins-Kasten unterbrachte. Besser machte es nur eine Minute später Frantisek Mrazek, der den Puck unhaltbar zum 2:0 einlochte. Spätestens nun erkannten die Schützlinge von REV-Coach Gunnar Leidborg, dass sie mehr zeigen mussten, um den Anschluss nicht zu verlieren. Jan Kopecky nahm's sich zwei Minuten vor dem ersten Pausentee prompt zu Herzen und brachte seine Farben auf 1:2 heran. Die Antwort der Niederbayern ließ aber nicht lange auf sich warten - genau gesagt, exakt zwölf Sekunden: Nach einer Kombination reihte sich Frantisek Mrazek zum zweiten Mal in die Schützenliste ein, und so ging's mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die erste Pause.

Anders als in Crimmitschau ließen die Cannibals im zweiten Abschnitt nicht locker und gingen weiter in die Offensive: Andrej Bires, Markus Welz und Stephan Kronthaler hatten gleich zu Beginn gute Möglichkeiten, kamen jedoch nicht an Keeper Staudt vorbei. Besonders aktiv und bemüht war dann die zweite Reihe mit Markus Welz, Billy Trew und Cody Thornton, die frei nach dem Motto "Jeder darf mal ran" immer wieder ihr Glück versuchte. In dieser Sturm-und-Drang-Phase kam die Strafzeit von Sebastian Busch denkbar ungelegen, denn erst im Powerplay fanden die Gäste einen Weg, die stabile Kannibalenabwehr zu überlisten und durch Marian Dejdar (31.) auf 2:3 zu verkürzen. Doch was die "Fischtowner" können, können die Landshuter schon lange: Quasi lehrbuchkonform nutzten die Gastgeber in der 33. Minute ihre nummerische Überlegenheit, als Jaroslav Kracik geschickt den frei stehenden Frantisek Mrazek bediente - und der Tscheche verbuchte mit dem 4:2 sein drittes Tor.

Im Schlussdrittel ließen weder die Einsatz- und Kampfbereitschaft noch der Drang zum Tor beider Teams nach, aber dank der hervorragenden Leistung von Kannibalen-Keeper Vogl und des fehlenden Zielwassers auf beiden Seiten blieb's am Ende beim völlig verdienten und lautstark umjubelten dritten Saisonsieg der Landshuter.