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Cannibals behalten im Duell der Altmeister kühlen Kopf und ziehen im Endspurt vorbei


Von Redaktion idowa

Dieser Sieg schmeckt doppelt süß: Die Landshut Cannibals haben am Sonntagabend das prestigeträchtige Duell der Altmeister beim SC Riessersee mit 3:2 (0:0, 2:2, 0:1) gewonnen. Der Siegtreffer für den niederbayerischen Eishockey-Zweitligisten durch Elia Ostwald fiel dabei erst 19 Sekunden vor Schluss. Die Rot-Weißen rangieren damit weiterhin punktgleich hinter Tabellenführer Starbulls Rosenheim auf Platz zwei.

Eines muss allen Konkurrenten nach diesem Wochenende klar sein: Mit den Cannibals ist in der Saison 2011/12 bei jedem Spielstand und zu jeder Spielzeit zu rechnen. Wie am Freitag mussten die Dreihelmenstädter auch gestern Abend wieder einem Zwei-Tore-Rückstand nachrennen, und einmal mehr fiel der erlösende Treffer erst in den Schlusssekunden. Das zeugt nicht nur von guter Kondition, sondern auch von toller Moral und absolutem Siegeswillen - alles Eigenschaften, die eine erfolgreiche Mannschaft auszeichnen.

Von Beginn an versuchten die heimstarken Werdenfelser, die Kannibalen unter Druck zu setzen. Die Oberbayern beherrschten die Szenerie klar, nennenswerte Torchancen blieben aber Mangelware. Erst gegen Mitte des Drittels konnten sich die Gäste aus der Umklammerung der Hausherren befreien, Markus Welz scheiterte allerdings nach einem Querpass freistehend vor SCR-Schlussmann Leonhard Wild (8.).

Doch das war scheinbar der Weckruf für die Truppe von Coach Jiri Ehrenberger, die sich jetzt immer besser ins Spiel kämpfte. Zunächst ohne zählbaren Erfolg, denn Kevin Kapstad zog im Duell mit Wild den Kürzeren (11.). Und in der zwölften Minute rettete bei einem Schuss von Frantisek Mrazek der Pfosten für den bereits geschlagenen Keeper. Zur Abwechslung fuhr auch der SC Riessersee mal wieder Angriffe, doch bei der größten Chance durch Florian Vollmer war bei dem gut aufgelegten Gästetorwart Sebastian Vogl Endstation (15.). So ging's nach einem sehr ausgeglichen und fairen ersten Drittel torlos zum Pausentee.

Ein völlig anderes Bild bot sich den Fans dann im Mittelabschnitt: Tore, Strafzeiten und schöne Paraden gab's nun wie am Fließband. Den Auftakt machten die Garmischer in der 23. Minute. Lubor Dibelka ließ Sebastian Vogl bei seinem Schuss nicht den Hauch einer Chance. Im Gegenzug hätte Jaro Kracik um ein Haar den Ausgleich besorgt, Leonhard Wild im Heimtor konnte jedoch parieren. Danach übten sich beide Mannschaften fleißig im Strafbanksitzen. Den freien Platz auf dem Eis nutzte Brock Sheahan: Von der blauen Linie aus nagelte der Verteidiger den Puck unhaltbar zum 2:0 in die Maschen (31.).

Die Kannibalen steckten freilich nicht auf und konnten ihrerseits ebenfalls ein Powerplay nutzen: Cody Thornton jagte die Scheibe noch über den Kasten, doch Jaro Kracik machte es beim nächsten Angriff besser und verkürzte auf 1:2 (33.). Wenig später war dann Schluss für den Landshuter Center: Nach einem üblen Check schickte Schiedsrichter Ulrich Hatz den Tschechen mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen. Die Dreihelmenstädter ließen sich davon jedoch wenig beeindrucken und spielten weiterhin zielstrebig Richtung SCR-Tor. Kurz vor der zweiten Sirene wurden sie für ihre Bemühungen belohnt - wobei die Hausherren freundlicherweise kräftig mithalfen: Nach einem kapitalen Schnitzer von Verteidiger Marcus Weber fuhren drei Landshuter allein auf Leonhard Wild zu und Billy Trew machte, freilich erst im Nachsetzen, den Ausgleich.

Im letzten Drittel tat sich lange nichts, beide Teams belauerten sich vielmehr gegenseitig und warteten auf die vermutlich spielentscheidende Chance. Und beinahe hätten die Hausherren das bessere Ende für sich gehabt, doch Florian Vollmer zielte in der 55. Minute zu genau und traf nur den Pfosten. Als sich bereits alles auf die Verlängerung eingestellt hatte, schlug die Stunde von Elia Ostwald: Ganze 19 Sekunden vor Schluss fasst sich der Angreifer ein Herz und traf zum 3:2 für die Gäste - das war's.-nag/fi-