Fußball international
Regelhüter: Videobeweis transparenter machen
24. Januar 2020, 11:01 Uhr aktualisiert am 24. Januar 2020, 11:01 Uhr
Die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) prüfen mehr Transparenz für Zuschauer bei Entscheidungen durch den Videobeweis.
"Vielleicht könnte einmal eine Option sein, dass die Entscheidungsfindung zwischen Videoschiedsrichtern und Schiris auf dem Platz öffentlich zugänglich wird", sagte Ifab-Geschäftsführer Lukas Brud in einem Interview des Magazins "11Freunde", das auch der "Tagesspiegel" veröffentlichte.
Bei der nächsten Sitzung des Gremiums am 29. Februar in Belfast gehe es unter anderem um die Kommunikation beim Videobeweis. Weitere Themen sind der Umgang mit Kopfverletzungen und das Verhalten von Spielern gegenüber den Unparteiischen.
Deutsche Schiedsrichter für Reform
Zuletzt hatte sich der deutsche Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich dafür ausgesprochen, dass Stadionbesucher in Deutschland besser und schneller über die Gründe für eine Videoüberprüfung informiert werden. So könnte eine zeitnahe Übertragung der strittigen Szene auf der Stadionleinwand helfen. "Man würde viel Druck rausnehmen, weil die Zuschauer mitgenommen werden", sagte Fröhlich, verwies aber auf rechtliche und technische Probleme bei der Umsetzung dieser Idee.
Referee Manuel Gräfe hatte sich zudem dafür ausgesprochen, dass der Schiedsrichter die Zuschauer via Mikrofon über die Gründe seines Vorgehens informieren könnte. Diese Art der Kommunikation mit den Stadionbesuchern findet man bereits in anderen Sportarten und ist als durchaus erfolgreich zu bewerten. So werden beispielweise im American Football Entscheidungen, die vom Videoschiedsrichter überprüft wurden, und deren Beweggründe der Zuschauerschaft nähergebracht. Die Transparenz des Überprüfungsprozesses und dessen Ergebnis wird hierdurch erheblich gesteigert.