Nach Drittliga-Spiel

Dann "wirst du sterben": Chamer Schiedsrichter erhält Morddrohungen

Nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld wird Referee Martin Speckner aus Runding in einer E-Mail massiv bedroht und beleidigt. Die DFB Schiri GmbH hat rechtliche Schritte eingeleitet


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Schiedsrichter Martin Speckner hat am Freitag, 5. April, die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld gepfiffen. Im Nachgang erhielten er und seine Familie Morddrohungen.

Von Redaktion Sport

Nach dem Drittliga-Spiel am vergangenen Freitagabend zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld (1:1) hat Schiedsrichter Martin Speckner massive Drohungen erhalten. Das hat der DFB nun öffentlich gemacht und aus einer anonymen E-Mail an den 28-Jährigen aus Runding im Landkreis Cham zitiert. 

In der Mail habe es unter anderem geheißen: "Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben." Der Verfasser habe explizit die lange Nachspielzeit der Partie kritisiert, in der Ingolstadt gegen die abstiegsbedrohten Bielefelder noch den Ausgleich erzielte. In der Nachricht wird der Referee zudem als "dreckiger Hurensohn" beleidigt und seine Familie bedroht. "Fühl dich mal nicht so sicher im Oberpfalz", heißt es wörtlich, "wir finden dich eines Tages oder deine Kinder. (…) Schon bald wirst du dich beobachtet fühlen."

Die DFB Schiri GmbH habe in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main bereits rechtliche Schritte eingeleitet und den Vorfall bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) gemeldet, um Strafantrag zu stellen, wie der DFB mitteilt. 

Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Kommunikation und Sport der DFB Schiri GmbH, verurteilte die Morddrohung und die Beleidigungen gegen den Schiedsrichter deutlich. "Ein solches Verhalten ist empörend, verstörend und völlig inakzeptabel", sagte er. "Wir nehmen solche Drohungen sehr ernst, auch wenn sie anonym über das Internet ausgesprochen werden." Fröhlich hofft, dass der Verfasser der E-Mail ermittelt werden kann und bestraft wird. "Manche scheinen weder Grenzen noch Hemmungen zu kennen", erklärte er. "Wohin sind wir gekommen, wenn Unparteiischen mit Mord gedroht wird? Das muss Konsequenzen haben, auch strafrechtlicher Art."

Der gesamte Fußball müsse den Angriffen auf Schiedsrichter entgegentreten, "den tätlichen wie auch den verbalen und virtuellen", so Fröhlich weiter. "Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen." Referees seien "kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie."