Dann "wirst du sterben"

Nach Morddrohung gegen Chamer Schiedsrichter Tatverdächtigen ermittelt


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Schiedsrichter Martin Speckner hat am Freitag, 5. April, die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld gepfiffen. Im Nachgang erhielten er und seine Familie Morddrohungen.

Von Redaktion idowa

Nachdem der Schiedsrichter Martin Speckner nach einem Fußballspiel in der dritten Liga massive Drohungen erhalten hatte, haben die Polizei und die Staatsanwaltschaft nun den Tatverdächtigen ermittelt. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf seiner Homepage mit.

Der 28-jährige Schiedsrichter aus Runding im Kreis Cham pfiff am Freitagabend, 5. April, das Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld (1:1). Danach sei er in einer anonymen Mail beleidigt und bedroht worden. Der DFB machte den Vorfall am Montag bekannt und zitierte daraus. Unter anderem habe es in der Mail geheißen: „Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben." Der Verfasser habe explizit die lange Nachspielzeit der Partie kritisiert, in der Ingolstadt gegen die abstiegsbedrohten Bielefelder noch den Ausgleich erzielte. In der Nachricht wird der Referee zudem als "dreckiger Hurensohn" beleidigt und seine Familie bedroht. „Fühl dich mal nicht so sicher im Oberpfalz“, heißt es wörtlich, „wir finden dich eines Tages oder deine Kinder. (…) Schon bald wirst du dich beobachtet fühlen.“

Die DFB Schiri GmbH hatte nach eigenen Angaben noch am Samstag rechtliche Schritte eingeleitet und den Vorfall bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gemeldet, um Strafanzeige zu stellen. Der Behörde ist es schnell gelungen, den Tatverdächtigen zu ermitteln. Es handele sich um einen 22-Jährigen aus Bielefeld.

„Wir nehmen solche Attacken ernst und sind deshalb froh, dass der Verfasser ermittelt werden konnte“, sagt Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. Der Fall wird weiter strafrechtlich verfolgt.