Exklusives AZ-Interview

FC Bayern: Edmund Stoiber - "Mit Hainer hat Hoeneß den Richtigen gefunden"


Langjährige Weggefährten: Uli Hoeneß (l.) und Edmund Stoiber.

Langjährige Weggefährten: Uli Hoeneß (l.) und Edmund Stoiber.

Von Bernhard Lackner

Der Abtritt von Uli Hoeneß als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender bedeutet einen großen Einschnitt für den FC Bayern. In Herbert Hainer steht jedoch ein passender Nachfolger bereit, wie Edmund Stoiber im exklusiven AZ-Interview erklärt. Außerdem spricht er über den designierten Vorstansboss Oliver Kahn sowie die Abschieds-Gerüchte um Thomas Müller.

München - Edmund Stoiber, der frühere bayerische Ministerpräsident und heutige Vorsitzende des Verwaltungsbeirats beim FC Bayern, spricht im exklusiven Interview mit der Abendzeitung (Wochenendausgabe) über den Rückzug von Uli Hoeneß, dessen Nachfolger Herbert Hainer, den künftigen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und die Wechselgerüchte um Thomas Müller.

Edmund Stoiber (r.) im Gespräch mit AZ-Sportredakteur Maximilian Koch.

Edmund Stoiber (r.) im Gespräch mit AZ-Sportredakteur Maximilian Koch.

Edmund Stoiber spricht in der AZ über:

...Uli Hoeneß, der am 15. November nicht mehr als Präsident des FC Bayern kandidiert: "Man muss Uli würdigen. Er war über fast 50 Jahre eine Konstante und hat die Manager-Funktion im Fußball definiert. Dass der FC Bayern eine absolute Benchmark geworden ist, das populärste Aushängeschild von Bayern, ist ganz wesentlich das Verdienst von Uli Hoeneß. Was ihn auszeichnet, ist die Emotionalität, die heute nicht mehr so selbstverständlich ist. Er ist mit Leidenschaft dabei und deshalb die Seele des Vereins. Ich habe mehrmals versucht, Uli umzustimmen. Aber diese Entscheidung ist gereift. Uli lässt ja nicht ganz los. Es ist eine gute Idee, dass er im Aufsichtsrat bleibt. Intern wird er sich mit seiner Erfahrung weiter einbringen, natürlich immer im Konsens mit seinem designierten Nachfolger Herbert Hainer." (Ein ausführliches Porträt zu Herbert Hainer finden Sie hier)

Stoiber erklärt: Darum ist Hainer der passende Hoeneß-Erbe

...Herbert Hainer: "Mit Hainer hat Uli den Richtigen gefunden. Wenn man als Fußballbegeisterter wie Hainer fünfzehn Jahre ein DAX-Unternehmen geführt hat, Gewinn, Umsatz und Börsenwert von Adidas massiv gesteigert hat, ist diese Karriere eine exzellente Qualifikation. Hainer genießt hohen Respekt und Renommee. Er kann mit Menschen umgehen, nicht nur mit denen aus der Vorstandsetage, sondern auch mit Fans. Uli Hoeneß wird alles tun, um Hainer als Präsidenten zu unterstützen. Das wird eine gute Übergabe."

Oliver Kahn, der Ende 2021 Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzenden beerbt: "Ich traue Kahn zu, der emotionale Leader der Zukunft zu werden. Kahn ist der ,Titan', bei den Bayern-Fans unumstritten, aber auch in der Fußballszene hoch anerkannt. Kahn ist 50, im besten Alter, er übernimmt einen Topverein. Wenn Rummenigge Ende 2021 aufhört, ist Kahn eine absolute Toplösung, ein großartiger Nachfolger. Der FC Bayern ist bestens auf die Zukunft vorbereitet."

Thomas Müller und die Gerüchte über einen vorzeitigen Bayern-Abschied: "Thomas Müller hat wie alle großen Spieler Höhen und Tiefen in seiner Karriere erlebt, aber er ist natürlich die Identifikationsfigur des FC Bayern. Wir sind ein Klub mit einer internationalen Mannschaft (…) Gleichzeitig braucht es einen wie Müller, der für Bayern steht, der Bayerisch spricht. Die Leute verbinden Müller mit dem FC Bayern, er gehört zu unserem Verein. Und sportlich ist Müller immer noch in den besten Jahren, er gehört zur Grundausstattung des FC Bayern. Zu einem Wechsel im Winter hat Karl-Heinz Rummenigge ja schon das Notwendige gesagt: Müller hat einen Vertrag. Wir wollen ihn alle hier haben beim FC Bayern."

Das komplette Interview mit Edmund Stoiber erscheint in der Wochenendausgabe der Abendzeitung sowie auf abendzeitung-muenchen.de

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