Designierter Präsident des Rekordmeisters

FC Bayern: Herbert Hainer über Uli Hoeneß - "Sind nicht immer gleicher Meinung"


Der aktuelle Präsident des FC Bayern und sein Nachfolger: Uli Hoeneß (li.) und Herbert Hainer (re.).

Der aktuelle Präsident des FC Bayern und sein Nachfolger: Uli Hoeneß (li.) und Herbert Hainer (re.).

Von Christina Stelzl

Herbert Hainer tritt im November die Nachfolge von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern an. In einem Interview spricht der 65-Jährige über seine Ziele bei den Münchnern und geht auf sein spezielles Verhältnis zu Hoeneß ein.

München - Mitte November beginnt eine neue Ära beim deutschen Rekordmeister! Herbert Hainer beerbt Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern.

Heiner sieht sich nach seiner Vergangenheit als erfolgreicher Chef des Sportartikelherstellers Adidas gut gerüstet für die Nachfolge von Hoeneß. "Natürlich hinterlässt Uli Hoeneß riesige Fußspuren. Wie er die Dinge angepackt hat, ist einzigartig. Ich habe sicher nicht seinen Fußballsachverstand, habe aber viele Jahre eine große Firma geleitet und kann da sicher Expertise einbringen", sagte der 65-Jährige in einem Interview mit dem Vereinsmagazin "51" .

Allerdings will der designierte Hoeneß-Nachfolger sein eigenes Profil entwickeln: "Zum einen habe ich sehr wohl bewiesen, dass ich einen international agierenden DAX-Konzern erfolgreich führen kann. Zum anderen sind wir zwar befreundet - aber das heißt ja nicht, dass wir immer zu jedem Thema gleicher Meinung sind", ergänzte Hainer.

Hainer will auf Hoeneß-Rat hören

Sich komplett vom langjährigen Münchner Macher Hoeneß zu distanzieren, kommt für den Niederbayer nicht in Frage. "Wenn ich den FC Bayern zu ähnlichen Erfolgen wie Uli Hoeneß führen könnte, wäre das ja sicher nichts Schlechtes. Es wäre also klug von mir, wenn ich auf seinen Rat hören würde", sagte der 65-Jährige.

Hainer soll bei der Mitgliederversammlung am 15. November zum neuen Bayern-Präsidenten gewählt werden. Als Hoeneß ihm diese Idee präsentierte, sei er "überrascht" gewesen, meinte Hainer: "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er aufhört. Für mich ist Uli Hoeneß der FC Bayern und der FC Bayern Uli Hoeneß. Ich dachte, er macht das gefühlt bis zu seinem Lebensende."

Kombination mit Oliver Kahn passt

Er habe sich aber geehrt gefühlt und nach dem Okay seiner Frau zugesagt. "Ich wäre sehr stolz, wenn ich dieses Amt ausführen dürfte", betonte Hainer, der seit seiner Kindheit Bayern-Fan ist, "Kaiser" Franz Beckenbauer sein Idol nennt und seit 18 Jahren im Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters sitzt.

Der 65-Jährige soll Hoeneß auch an der Spitze des Aufsichtsrates der FC Bayern AG ablösen. Hainer glaubt, dass er zusammen mit dem designierten Vorstandschef Oliver Kahn (50) den FC Bayern in eine erfolgreiche Zukunft lenken kann. "Ich bin überzeugt, dass diese Kombination aus fußballerischem und wirtschaftlichen Background sehr gut funktionieren wird."

Ziel: Gewinn der Champions League

Ex-Nationaltorhüter Kahn sei mit seiner Bayern-Vergangenheit "eine klasse Besetzung". Kahn kehrt Anfang 2020 als Vorstandsmitglied zum FC Bayern zurück. Ende 2021 soll er Karl-Heinz Rummenigge (64) an der Spitze des Vorstands und des operativen Geschäfts ablösen.

Als Ziel formulierte er: "Ich würde natürlich auch gerne mal die Champions League gewinnen." Beim Wettbewerb mit der europäischen Konkurrenz, die Hainer teilweise als "zusammengekaufte Haufen" bezeichnet, dürfe der FC Bayern aber seine "Identität nicht verlieren" und "nicht jeden finanziellen Wahnsinn mitmachen". Er habe gelernt, "dass man nicht mehr ausgeben darf, als man eingenommen hat".

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