Bogen (Furth)

Wer sind die Toten im Gräberfeld von Mauth?


Insgesamt 15 Skelette wurden bislang im Zuge der Erschließung des Baugebiets Mauth 3 in Furth gefunden. (Symbolbild)

Insgesamt 15 Skelette wurden bislang im Zuge der Erschließung des Baugebiets Mauth 3 in Furth gefunden. (Symbolbild)

Von Stefan Karl

Die Erschließungsarbeiten am Baugebiet Mauth 3 könnten einen archäologischen Schatz ans Licht gebracht haben, der über Jahrhunderte in der Further Erde verborgen war. Dort, wo in Zukunft die Straßen des neuen Baugebiets verlaufen sollen, haben die Archäologen zwischenzeitlich 15 Skelette ausgegraben. Womöglich handelt es sich um ein Gräberfeld aus dem Mittelalter - genau wird man das erst nach der Radiokarbondatierung der gefundenen Knochen wissen.

Dass der Boden im Further Norden ein geschichtsträchtiger Ort ist, war laut Kreisarchäologe Dr. Ludwig Husty bereits bekannt: Keine 500 Meter von der aktuellen Fundstelle entfernt hatten er und seine Fachkollegen Keramik aus der Zeit der Bajuwaren gefunden und gesichert. Überrascht war er dann doch - vom Ausmaß des jetzigen Fundes. Es handelt sich wohl um ein Gräberfeld aus der gleichen Epoche, das nun durch Zufall entdeckt wurde. Stand jetzt sind es 15 Skelette, die im Bereich der zukünftigen Straßen gefunden wurden - gut möglich, dass es bis zum Ende der Erschließung noch mehr werden.

"Die Skelette sind extrem gut erhalten", erklärte Husty auf Nachfrage von idowa. Ein bemerkenswerter Fund dürfte es auf jeden Fall sein - wie bemerkenswert, müssen nun die Fachstellen klären: "Wir führen vor Ort eine Erstreinigung durch und reichen die Skelette dann zur anthropologischen Staatssammlung weiter. Dort werden weitere Untersuchungen zum Sterbealter der Leichname und möglichen Krankheiten oder bestimmten Todesursachen durchgeführt."

Ebenfalls veranlasst ist eine sogenannte C14-Datierung (die Radiokarbon-Methode) des Knochenmaterials mittels der sich das Alter der Gräber zweifelsfrei bestimmen lässt. Dafür, dass es sich bei den Toten um Bewohner einer bajuwarischen Siedlung handelt, spricht laut Dr. Husty einiges: "große Gräberfelder waren in dieser Zeit üblich - erst später sind die Toten auf den Höfen selbst bestattet, die Gräber in der Nähe von Kirchen kamen noch später auf." Die Toten von Mauth scheinen außerdem schon vor der aktuellen Erschließung Besuch gehabt zu haben: "Auffallend viele Gräber sind ohne Beigaben, die Spuren deuten daraufhin, dass die Gräber beraubt worden sind."

Nach derzeitiger Einschätzung der Archäologen soll es durch den Fund zu keinen Verzögerungen im Bauablauf kommen - die Ausgrabungen sollen am Dienstag abgeschlossen werden. Noch unklar ist, worauf sich die Bauherren im neuen Baugebiet einstellen müssen - dazu will die Stadt Bogen sich in Kürze äußern.