A92/Landshut-West
Ölsee und stundenlanger Stau nach Lkw-Crash
27. August 2018, 10:25 Uhr aktualisiert am 27. August 2018, 10:25 Uhr
Ein Auffahrunfall zwischen zwei Lkw auf der A92 auf Höhe Landshut-West hat am Montagvormittag für einen stundenlangen Stau gesorgt. Erst gegen 13 Uhr konnte die Autobahn wieder freigegeben werden.
Gegen 6.45 Uhr war ein Großaufgebot von Einsatzkräfte zu dem schweren Crash ausgerückt. Ein 46-jähriger Lkw-Fahrer aus dem Landkreis Passau hatte offenbar den Abstand falsch eingeschätzt, als er an einem liegengebliebenen Kollegen vorbeifahren wollte, der aufgrund einer Panne auf dem Seitenstreifen stand. Er rammte mit voller Wucht das Heck des anderen Lasters, wodurch beide Fahrzeuge schwer beschädigt wurden.
Die Wucht des Aufpralls schleuderte den Lastwagen des 46-Jährigen zunächst auf die linke Spur gegen die Mittelschutzplanke und dann wieder zurück. Quer über beide Fahrspuren kam der mit Kies beladene Sattelzug schließlich zum Stehen. Das Führerhaus wurde bis zur Unkenntlichkeit deformiert, der Fahrer eingeklemmt. Rettungskräfte befreiten den 46-Jährigen nach rund 30 Minuten, der wie durch ein Wunder keine lebensgefährlichen Verletzungen erlitten hatte. Mit dem Hubschrauber kam er in ein Krankenhaus. Der Fahrer des Pannen-Lastwagens, ein 60-Jähriger aus dem Landkreis Deggendorf, befand sich laut Polizeiangaben glücklicherweise nicht in seinem Fahrzeug und war damit außerhalb der Gefahrenzone. Zur Bergung des eingeklemmten Fahrers waren die Feuerwehren Landshut, Altdorf und Pfettrach vor Ort.
Ein weiterer Kleintransporter fuhr über die auf der Fahrbahn liegenden Teile und wurde beschädigt. Der 54-Jährigen Fahrer aus dem Landkreis Oberhavel blieb jedoch unverletzt. Die Räumung der Unfallstelle gestaltete sich laut Angaben der Autobahnpolizei schwierig, da der zerstörte Lkw massiv Öl verloren hatte: Auf der Autobahn hatte sich auf etwa 50 Quadratmetern Fläche ein Ölsee gebildet, der gebunden werden musste. Außerdem blockierte das Heck des Lkw die rechte sowie über die Hälfte der linken Fahrspur. Daher blieb die Autobahn den gesamten Vormittag über gesperrt.
Der Rückstau an der Unfallstelle reichte zeitweise zehn Kilometer zurück bis an die Abfahrt Altdorf, an der zusätzlich ausgeleitet wurde. Auch auf der Umleitungstrecke kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Um einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, erlaubte die Polizei zeitweise auch Wendemanöver, um Fahrzeuge von der Autobahn zu bekommen.
Die Polizei lobte in diesem Zusammenhang die Disziplin und Besonnenheit der Autofahrer im Stau, die trotz der Nervenprobe einen kühlen Kopf behalten hätten. An den Fahrzeugen und Einrichtungen der Autobahn entstand ein Gesamtschaden in Höhe von rund 70.000 Euro.