Leitartikel

Anschlag in Magdeburg

Wieder haben die Behörden bei einem Attentäter weggeschaut

Hinweise aus Saudi-Arabien, mehrfache Verurteilungen, Radikalisierung im Internet - die Sicherheitsbehörden müssen sich fragen lassen, ob der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hätte verhindert werden können.


Die Magdeburger trauern um die Toten des Weihnachtsmarktanschlags. Der Täter war seit Jahren auffällig, Saudi-Arabien warnte vor ihm.

Die Magdeburger trauern um die Toten des Weihnachtsmarktanschlags. Der Täter war seit Jahren auffällig, Saudi-Arabien warnte vor ihm.

Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg hat getan, was er angekündigt hatte. "Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder mit Stolz ins Gefängnis gehen", schrieb er im Sommer auf dem Kurznachrichtendienst X. Ihm folgten dort 40.000 Nutzer. Die offene Radikalisierung war seinem Heimatland Saudi-Arabien aufgefallen, das deutsche Stellen vor ihm warnte.

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4 Kommentare:


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Christian L.

am 24.12.2024 um 07:59

Tausend Kerzen nach einem solchen Geschehen ändern nichts. Ein Kreuz an der richtigen Stelle am 23.Februar kann tausendmal mehr verändern.



Andreas S.

am 23.12.2024 um 22:14

"Wenn Polizei, Geheimdienste und andere Behörden ihre Arbeit richtig gemacht hätten" - dieser Kommentar ist eine Frechheit. "Polizei, Geheimdienste und andere Behörden" machen ihre Arbeit seit Jahren so gut es geht. Auch wird seit Jahren darauf hingewiesen, dass es - gerade zur Verhinderung solcher Taten - weiterreichender Befugnisse Bedarf - zB Vorratsdatenspeicherung, behördenübergreifender Austausch und Abruf von Daten. Dann könnten solche Taten deutlich besser verhindert werden. Aber weist man auf den Bedarf hin, wird sofort wieder der "Polizeistaat" ausgerufen



Frank H.

am 24.12.2024 um 11:24

Das Problem bei Vorratsdatenspeicherung & Co. ist, dass sie sich nicht auf Gefährder begrenzen lassen. Und sind die Daten einmal da, stellen sie eine große Verlockung dar, sie nicht nur für die Verfolgung von Schwerverbrechen zu nutzen, sondern auch dort, wo es etwa um ein Kothaufen-Emojii, oder im Zeitalter von KI nur um ein paar harmlose Worte geht, die manchen Politikern im Zusammenhang nicht gefallen. Demokratisch gesehen müssten wir entscheiden was wir wollen: Etwas bessere Mittel für die Terrorverfolgung, oder mehr Toleranz und Gewissheit bei freier Meinungsäußerung.



Frank H.

am 22.12.2024 um 23:28

Die Notwendigkeit solcher Schutzvorkehrungen belegt, dass sich Deutschland sehr verändert. Früher gab es diese Bedrohung nicht - Terrorgefahr ging höchstens von sehr kleinen Gruppen wie der RAF aus, und richtete sich nicht gegen Normalbürger. Aber was machen wir wirklich falsch ? Fehlt es wirklich an Kompetenz, Kommunikation und Überwachungstechnik der Ordnungshüter ? Oder sind es eher Defizite wie im Fall der NSU-Morde, bei denen ideologisch motiviertes Abwiegeln und Wegschauen vermutet wurde ? Auf jeden Fall erscheint mir der Preis für den laxen Umgang mit Gefährdern viel zu hoch.



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