Furth im Wald
Zum 15. Geburtstag gibt’s eine Top-Band
6. Juli 2017, 13:24 Uhr aktualisiert am 6. Juli 2017, 13:24 Uhr
Passt das zu Furth, zum Drachenstich? Ist das nicht eine Konkurrenz zum Volksfest? Und sollte das nicht lieber die Stadt organisieren? - Wie nahezu immer am Anfang einer außergewöhnlichen Idee, die sich später zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, gab's auch beim "Cave Gladium" Zweifler und Kritiker. Heute, 15 Jahre später, dürften selbst diese zustimmen, dass das größte ostbayerische Mittelalterlager den Drachenstich bereichert und hunderte zusätzliche Gäste anlockt, von dem auch das benachbarte Volksfest und das Festspiel profitieren. Sich selbst auf die Schultern klopfen, das machen die Organisatoren des "Cave Gladium" nie. So feiern sie ihren 15. Geburtstag nicht mit Reden und Ehrungen, sondern gönnen sich etwas, von dem alle was haben.
Authentischer Festzugwagen
"Uns ist es nach vielen Jahren endlich gelungen, die 'Streuner' zu verpflichten", freut sich Daniel Reitmeier, einer der führenden Köpfe des Cave-Organisations-Teams. Diese Band ist in der Mittelalterszene zweifelsohne eine Berühmtheit. Seit 1993 prägt sie diese mit ihrer Musik wie kaum eine andere. Die fünfköpfige Gruppe besticht durch ihre mitreißende Darbietung und ihre einfallsreichen Arrangements. Die Instrumentierung besteht aus zwei Lauten, einer Cister und zwei Fiddeln. In historischer Gewandung wird traditioneller Mittelalter-Folk geboten. Die Texte reichen vom Ketzerischen bis zum Romantischen, vom Liederlichen bis zum Humorvollen - und nicht zuletzt handeln sie ganz einfach vom Feiern. "Die Lieder sind so, dass jeder sie mitsingen kann. Das kommt einfach gut an. Sie sind der Gabalier der Mittelalterszene...", betont Reitmeier lächelnd. "Die Streuner" werden am Freitag, 18. August, und Samstag 19. August, jeweils zwei Konzerte geben.
Das 15. Cave Gladium findet auch heuer an drei Tagen statt. Der Startschuss fällt am 18. August um 12.55 Uhr mit der offiziellen Eröffnung durch Marktvogt Daniel Reitmeier. Gleich am ersten Nachmittag gibt's eine Besonderheit: den Hussitenkrieg. Vor zwei Jahren wurde diese Schlacht - in Anlehnung an das Gemetzel bei Taus - durchgeführt. Das Besondere daran ist die Authentizität. Denn anders als bei den anderen Gefechten nehmen daran nur Akteure teil, deren Gewandung in diese Zeitepoche passt. Mit dabei auch ein "Geschenk", das der Verein "Cave Gladium" zum Geburtstag erhalten hat: ein originalgetreuer Streitwagen. Finanziert hat ihn alleine Alexander Heitzer.
Der Wagen kommt nicht nur bei der Schlacht zum Einsatz, auch beim historischen Festzug. "Wir haben damit erstmals einen eigenen Wagen, der von einem Vierer-Gespann gezogen wird", freut sich Reitmeier. Gebaut wurde er von einem darauf spezialisierten Wagenschmiedemeister aus der Nähe von München; er ist mittlerweile auch vom TÜV abgenommen. "Da entspricht alles der damaligen Zeit. Angefangen vom Aufbau bis zu den Eisenbeschlägen", schwärmt er. Und das hat auch seinen Preis: "Einen Kleinwagen würdest dafür schon bekommen...", meint er, ohne einen Betrag nennen zu wollen.
Was das Gelände betrifft, wurden verschiedene kleinere Investitionen in die Infrastruktur getätigt. "Die Bestuhlung wird weiter ausgebaut. Es gibt neue Tische und Bänke unter der im vergangenen Jahr geschaffenen Überdachung."
Das dreitägige Programm beinhaltet wieder vieles, was alle Altersstufen anspricht. Gaukler, Jongleure und Feuerspucker finden sich ebenso wie kämpfende Ritter, mittelalterliche Comedians und Akrobaten. Wichtig ist den Cave-Organisatoren, dass die Aktionen nicht nur an einem zentralen Platz stattfinden, sondern an verschiedenen Stellen im Lager. Das gilt auch für "Fatzwerk", die zweite Musikgruppe, die bereits seit Jahren beim Further Mittelalterlager zu sehen ist und heuer ebenfalls mitwirkt.
Seit dem ersten "Cave Gladium" prägen Turniere das Lager. So wird es wieder einen Schwertkampf-, Bogenschieß- und einen Kubb-Wettbewerb geben. Je nach Interesse werden sich verschiedene Gruppen auch mit dem Bruchenball messen.
Kartenvorverkauf beginnt
Etwas Abwechslung wollen die Organisatoren wieder ins Marktleben bringen. "Etwa ein Drittel der rund 100 Stände tauschen wir jedes Jahr durch. So auch heuer", sagt Reitmeier. Das Angebot wird dem der Vorjahre gleichen, zumal seit Jahren kaum etwas fehlt, was ins Mittelaltergenre gehört. Dies gilt ebenso für die kulinarische Versorgung der Gäste. Um diese kümmern sich der Grenzfähnlein-Förderverein, die Metzgerei Lemberger, die Fischbraterei Nürnberger, der "Drachenspieß" von Jo Kolbeck, die Bäckerei Limmer im Cave-Cafe und Hans Fax mit seiner "Knödeley". Und natürlich gibt's im gesamten Lager das eigens gebraute Cave-Bier der Further Brauerei Dimpfl.
In der nächsten Woche beginnt der Kartenvorverkauf. Wie seit Jahren wird es bei diesem die Drei-Tages-Tickets um 8 Euro geben, also um einen Euro billiger als an der Lagerkasse. Zudem gibt es wieder günstigere Zweitagestickets für Freitag und Samstag (fünf Euro). Wer nur am Sonntag das Cave Gladium erleben möchte, zahlt vier Euro. Der Kartenvorverkauf erfolgt ab nächster Woche im Drachenstich-Festbüro und bei Lotto Hahn an der Konrad-Utz-Straße. Die Weichen sind also gestellt, dass er ab dem 18. August wieder gelingt - der Zeitsprung ins Mittelalter...
Info
Das detaillierte Programm und weitere Infos finden Sie im Internet unter: www.cave-gladium.de