Wohnmobil-Bauer

Knaus Tabbert stellt Produktion in Jandelsbrunn bis Jahresende ein

Der Wohnwagenhersteller war zuletzt in Schieflage geraten, hatte seine Gewinnprognosen binnen weniger Monate zweimal kürzen müssen. Nun verkündet das Unternehmen einen drastischen Schritt.


sized

Der Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert will die Produktion an zwei Standorten einstellen - das betrifft auch den Firmensitz in Jandelsbrunn. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Der Wohnmobil- und Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert will bis Jahresende die Produktion an zwei seiner Standorte einstellen. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Davon betroffen ist der Firmensitz in Jandelsbrunn (Kreis Freyung-Grafenau). Das zweite betroffene Werk befindet sich im ungarischen Nagyoroszi. 

Das Unternehmen, welches mehr als 4.000 Mitarbeiter beschäftigt, hatte seine Gewinnprognosen in diesem Jahr bereits zweimal kürzen müssen. Hintergrund sind laut Knaus Tabbert vor allem Probleme bei seinen Händlern, welche unter gestiegenen Zinsen leiden. Das Unternehmen hatte seine Produktion deswegen bereits gedrosselt. Mit der Entscheidung, die Produktion in Jandelsbrunn und Nagyoroszi bis Jahresende einzustellen, erhofft sich Knaus Tabbert "die Lagerbestände auf Händlerebene auf ein wirtschaftlich nachhaltiges Niveau zu bringen und eigene Bestände abzubauen", heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Mit der Reduktion soll bereits ab dem 18. November begonnen werden. 

Durch die Maßnahme erwartet Knaus Tabbert für das Gesamtjahr 2024 auch einen deutlich geringeren Konzernumsatz, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zuletzt hatte Knaus Tabbert seine Prognose bereits auf einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro nach unten korrigiert. Ursprünglich lag die Prognose für 2024 bei 1,4 bis 1,55 Milliarden Euro. Es war bereits die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit zwei Abgängen auf wichtigen Posten. Ende März hatte Finanzvorständin Carolin Schürmann das Unternehmen verlassen, Ende Oktober folgte überraschend der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Speck. Beide gaben persönliche Gründe als Motiv für ihre Entscheidung an.