Arbeitsmarkt-Statistik

Mehr Arbeitslose trotz vieler offener Stellen in Ostbayern


Dass die Arbeitslosigkeit im Januar steigt, ist üblich - dass dem in der Region so viele offene Stellen gegenüber stehen, aber eher nicht. (Symbolbild)

Dass die Arbeitslosigkeit im Januar steigt, ist üblich - dass dem in der Region so viele offene Stellen gegenüber stehen, aber eher nicht. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Dass die Arbeitslosigkeit im Januar eines Jahres statistisch zunimmt, ist nicht ungewöhnlich. Anfang 2023 ist die Arbeitslosenquote auch im Bezirk der Deggendorfer Agentur für Arbeit angestiegen - obwohl es sehr viele offene Stellen gäbe. Dafür gibt es zwei Gründe.

"Wie für einen Januar üblich" sei die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk um 7,5 Prozent verglichen mit Januar 2022 angestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Deggendorfer Agentur für Arbeit. In Stadt und Landkreis Deggendorf, Stadt und Landkreis Regen, dem Landkreis Straubing-Bogen und er Stadt Straubing gab es demnach im Januar 2023 8.750 Arbeitslose, rund 2.300 mehr als noch im Dezember. Auch im Vergleich mit dem Vorjahresmonat sind es allerdings rund 600 Arbeitslose mehr, wenngleich die Agentur betont, dass heuer "erstmals auch ukrainische Geflüchtete mit im Bestand" seien.

Bayernweit stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 14,5 Prozent auf rund 271.000, die Qrbeitslosenquote stieg um 0,5 auf jetzt 3,6 Prozent. Auch hier spielen die Geflüchteten aus der Ukraine eine wichtige Rolle in der Statistik: Im Vorjahresvergleich nahm die Zahl der Arbeitslosen in Bayern um rund 17.700 zu, nach Angaben der Regionaldirektion wäre sie ohne die Registrierung der Ukrainer aber um rund 4.000 zurückgegangen. Dennoch stelle man fest, dass die Arbeitslosigkeit auch ohne die geflüchteten Ukrainer immer weniger stark falle.

Deutlich mehr beziehen Grundsicherung

Die Arbeitslosenquote in der Region liegt etwas über dem landesweiten Schnitt. Sie betrug den Angaben nach 4,4 Prozent und war geringfügig höher als im Vorjahresmonat. Nach Regionen betrachtet lag sie in der Stadt Straubing bei 5,6 Prozent, im Landkreis Regen bei 5 Prozent, im Landkreis Deggendorf bei 4,2 Prozent und im Landkreis Straubing-Bogen bei 3,7 Prozent - ebenfalls jeweils etwas höher als im Januar 2022. Fast 3.000 der Arbeitslosen im Bezirk beziehen aktuell Grundsicherung (umgangssprachlich "Hartz IV") - das sind mehr als doppelt so viele als noch im Dezember und über 500 mehr als im Januar 2022.

Dem gegenüber stehen sehr viele offene Stellen: Im Zuständigkeitsbereich der Degendorfer Agentur für Arbeit sind im Januar rund 4.800 Arbeitsstellen gemeldet. Das sind zwar 140 weniger als im Dezember und 400 weniger als im Januar 2022, aber: "Auch, wenn der Stellenbestand rückläufig ist, waren in einem Januar noch nie so viele offene Stellen gemeldet wie in diesem Jahr", sagt Agenturchef Matthias Wendt - nur gibt es ein Problem: "Wir beobachten, dass immer mehr Stellen auf gut ausgebildete Fachkräfte abzielen." Berufliche Qualifizierung werde daher immer wichtiger, "um das Fachkräftepotential in unserer Region zu sichern."