Volleyball

NawaRo Straubing feiert furiosen Derbysieg über Rote Raben Vilsbiburg

Straubing überzeugt im Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga vor fast 800 Zuschauern auf ganzer Linie. Valbona Ismaili ragt aus einem kompakten Kollektiv heraus


Ein Statement setzte NawaRo im Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga gegen die Roten Raben Vilsbiburg. Nach nur 75 Minuten musste der mehrmalige deutsche Meister die Segel streichen und durften Nora Janka (rechts), Amber de Tant (Mitte) und Co. über einen eindrucksvollen Sieg jubeln.

Ein Statement setzte NawaRo im Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga gegen die Roten Raben Vilsbiburg. Nach nur 75 Minuten musste der mehrmalige deutsche Meister die Segel streichen und durften Nora Janka (rechts), Amber de Tant (Mitte) und Co. über einen eindrucksvollen Sieg jubeln.

Mit Spannung wurde das Niederbayern-Derby NawaRo Straubing gegen Rote Raben Vilsbiburg am Samstagabend erwartet. Beide Mannschaften waren bis dato noch ungeschlagen, die Gastgeberinnen gingen gar als Tabellenführer in die Begegnung. Weit über 700 Zuschauer waren in die Turmair-Volleyballarena gekommen, um dem Spektakel beizuwohnen, aber die Messe war nach 75 Minuten bereits gelesen, da Straubing konzentriert, facettenreich und überlegen agierte. Der mehrmalige deutsche Meister und Pokalsieger von 2014 hatte dem NawaRo-Angriffswirbel wenig bis gar nichts entgegenzusetzen und musste nach einem 3:0-Quickie (25:20, 25:20 und 25:16) entnervt die Heimreise antreten.

Ein kleiner Faktor für die Niederlage war wohl mitunter die dreiwöchige Pause der Vilsbiburgerinnen. Diese ist dem Spielplan der zweiten Volleyball-Bundesliga Pro geschuldet. Hauptverantwortlich für den beeindruckenden 3:0-Erfolg der Gäubodenstädterinnen war aber die mannschaftliche Geschlossenheit inklusive vieler Varianten im Spiel der Schwab-Truppe.

Kaum zu stoppen waren die variablen und wuchtigen Straubinger Angriffe über Franziska Koob (Nummer 11) oder Valbona Ismaili (rechts).

Kaum zu stoppen waren die variablen und wuchtigen Straubinger Angriffe über Franziska Koob (Nummer 11) oder Valbona Ismaili (rechts).

NawaRo-Trainer Roland Schwab war nach dem Abpfiff sichtlich angetan von der guten Stimmung: "Das war heute ganz große Klasse von den Rängen. Meine Spielerinnen haben mit eurer Unterstützung eine starke Partie gespielt. Ich bin stolz, dass ich ein Teil davon sein darf und bedanke mich bei allen, die Volleyball auf diesem Niveau in Straubing ermöglichen."

Operation bei Rackel nötig

Raben-Kapitänin Madleen Piest fasste hingegen nach Spielende zusammen: "Heute war schnell Feierabend. Wir hatten uns das logischerweise ganz anders vorgestellt. Da machen wir keinen Hehl draus. Wir gratulieren NawaRo zum Sieg. Das war eine starke Leistung, daran gibt es nichts zu deuteln.".

NawaRo-Leitwölfin Valbona Ismaili ragte aus einem kompakten Kollektiv wieder einmal hervor und sicherte sich völlig verdient den Titel "Spielerin des Tages". Doch auch der Rest des Teams überzeugte in einem intensiven, temporeichen und unterhaltsamen Spiel vollauf: Egal ob die Mittelblockerinnen Kalyn Hartmann und Amit Kimel, die Außenangreiferinnen Amber de Tant und Franziska Koob oder Zuspielerin Nora Janka: Alle zeigten eine starke Leistung. Auf der Libera-Position spielte Jana Krause äußerst solide, auch die erst 17-jährige Charlotte Kerscher kam zu Einsatzminuten.

MVP-Silber holte sich auf Seiten der Gäste Irene del Carmen Ramos Mencia, die ihr Können phasenweise aufblitzen ließ, ihr Team jedoch nicht zu einem Satzgewinn führen konnte. Meist setzte sich NawaRo zu Beginn der Sätze schnell ab, gegen Mitte kamen die Raben noch mal auf und heran, doch die Straubingerinnen brachten ihre Führung stets souverän ins Ziel.

"Wir haben insgesamt weniger Eigenfehler gemacht und deshalb verdient gewonnen. Nun müssen wir weiter hart arbeiten und sollten auf alle Fälle demütig bleiben", sagte Roland Schwab.

US-Import Maia Rackel hatte sich vor zwei Wochen in Grimma eine Knieverletzung zugezogen und muss deshalb unters Messer. "Maia wird am Montagmorgen von Teamarzt Dr. Markus Vogt am Meniskus operiert. Das ist bitter, aber wir werden fortan auch für Maia spielen. Wir sind uns sicher, dass sie noch stärker zurückkommen wird", sagte Schwab. Rackel war am Samstagabend in der Halle und unterstützte ihre Teamkolleginnen lautstark von der Bank aus.

Am kommenden Wochenende hat NawaRo spielfrei. Am 16. und 17. November dürfen sich die Fans auf ein Heimspiel-Double freuen. Am Samstag gastieren die Skurios Volleys Borken am Peterswöhrd (19 Uhr) und am Sonntag gibt SnowTrex Köln seine Visitenkarte in der Gäubodenstadt ab (14 Uhr).

(eic, red)

NawaRo Straubing: Valbona Ismaili (C), Franziska Koob, Jana Krause, Kalyn Hartmann, Nora Janka, Amber de Tant - Lara Bamberger, Charlotte Kerscher, Amit Kimel, Julie Klimm, Helene Kreyßig und Hannah Semmler.

Schiedsrichter: Emilija Ivic (Schwandorf) und Dr. Anja Schödl (Regensburg).

Zuschauer: 745.

Spieldauer: 75 Minuten (24, 25, 26).