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TSV 1860: BVB-Bewährungschance für Semi Belkahia?
24. März 2023, 18:30 Uhr aktualisiert am 24. März 2023, 18:30 Uhr
München - Da hat Neu-Trainer Maurizio Jacobacci den Löwen beim 3:1 in Aue eben wieder das Siegen gelernt, schon ist der 60-Jährige dazu gezwungen, seine Elf umzubauen: Im Heimspiel am Sonntag (13 Uhr) gegen Borussia Dortmund II muss der TSV 1860 auf Jung-Löwe Leandro Morgalla verzichten, der mit der deutschen U19-Nationalelf um die EM-Qualifikation kämpft.
Ersatzkandidat Nummer eins: Semi Belkahia. Doch wird der 24-Jährige nach seinen Patzern gegen den MSV Duisburg gegen den BVB seine Bewährungschance erhalten? "Es ist nicht so, dass Semi gegen Duisburg ein schlechtes Spiel gemacht hat", meinte der Schweizer über den Mann, der mehrfach patzte: " Er hat nur einen Fehler begangen, eine falsche Entscheidung getroffen. Sonst hat er über 90 Minuten eine sehr solide Leistung gezeigt."
Gut möglich, dass ihn Jacobacci erst starkredet und dann wieder reinwirft gegen den BVB II. Jacobacci könnte aber auch auf Niklas Lang setzen: Der Starnberger hat trotz seiner guten Anlagen erst 152 Spielminuten gesammelt, verteilt auf fünf Partien.
"Auch Niklas kann auflaufen, sie könnten beide diese Position innehaben", meinte Jacobacci am Freitagmittag: "Bitte geben Sie mir noch 24 Stunden Zeit. Ich werde es aus dem Bauchgefühl entscheiden."
Natürlich möchte er sich auch "nicht in die Karten schauen lassen". Ansonsten kann der 1860-Trainer übrigens aus dem Vollen schöpfen: "Außer die Langzeitverletzten Tim Rieder und Erik Tallig sind praktisch alle an Bord."
Damit auch Marius Wörl, der zwar für die U19 nominiert wurde, aber nur auf Abruf: "Leo fehlt zwar, aber Marius steht im Aufgebot." Der 18-Jährige war nach dem Auswärtssieg in Aue zudem etwas angeschlagen, hat sich aber wieder fitgemeldet.
Sechzig ist ohnehin nicht die einzige Mannschaft, die am Sonntag auf Giesings Höhen am Rasen stehen wird und durch eine Nationalmannschaftsabstellung geschwächt ist: Den BVB-Youngsters fehlen gleich fünf Spieler. Ob man nun fürchte, dass die Borussen das ein oder andere Top-Talent von den Profis mit ins Grünwalder Stadion nimmt?
"Es geht um uns. Wir müssen unser Spiel durchbringen", stellt Jacobacci klar: "Es bringt nichts, wenn ich mir Gedanken mache, ob sie mit Profis kommen." Man müsse zwar "demütig bleiben und "Respekt vor dem Gegner" haben, doch die Marschroute ist klar: "Wir wollen den nächsten Schritt vorwärts machen."
Endlich wieder selbstbewusste Töne von der Grünwalder Straße. Der neue Chefcoach hat noch mehr davon zu bieten: "Wir wollen dem Spiel den Stempel aufdrücken, unsere Dominanz auf den Platz bringen."
Förderlich wäre dafür, wenn die Sechzger einen ähnlich furiosen Start hinlegen wie im Erzgebirge - ganz unabhängig davon, wer neben Jesper Verlaat verteidigt.