Großer Derbyfight

Trotz konzentrierter Leistung reicht es nicht für das Happy End im Derby


Auch die überraschende Taktik, Lucas Klima im Rückraum zu bringen, zahlte sich am Ende nicht ganz aus.

Auch die überraschende Taktik, Lucas Klima im Rückraum zu bringen, zahlte sich am Ende nicht ganz aus.

Von Felix Hüsch

Wie bereits im Vorfeld vermutet worden war, entwickelte sich am Samstagabend im Handball-Oberpfalzderby der Landesliga Nord zwischen Gastgeber ASV Cham und der SG Regensburg eine Partie mit vielen Emotionen, zu denen vor allem in der Schlussphase einige Entscheidungen der jungen Schiedsrichter aus Oberbayern beitrugen.

Die Chamer fühlten sich bei der 26:28-(12:14-)Niederlage um zwei klare Siebenmeter bei Wurfversuchen von Benjamin Heiduk gebracht und viele Nickligkeiten seitens der Regensburger blieben ungestraft. Dies erhitzte die Gemüter der ASV-Fans in der proppenvollen Fraunhofer-Halle teilweise, aber ansonsten lief das Spiel auf einem hohen kampfbetonten und spielerischen Niveau ab, bei dem sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten.

Die ASVler, die kurzfristig auf Christoph Selmer, André Bornack und während des Spiels auf Jeremias Geißler aus Verletzungsgründen verzichten mussten, begannen druckvoll und entschlossen und setzten sich bis zur 7. Minute auf 4:2 ab. Die Regensburger, denen man anmerkte, dass sie unbedingt Revanche für die Hinspielniederlage nehmen wollten, begannen verhalten und waren sicherlich überrascht von der ungewöhnlichen Aufstellung mit Lucas Klima im Rückraum rechts und Lucas Pelikan am Kreis, die sich immer wieder schön durchspielten und dabei wunderschöne Tore erzielten.

Allmählich fand aber der Gast aus der Bezirkshauptstadt zu seinem gefürchteten Laufspiel und blieb mit Toren der hervorragenden Einzelkönner Marcel Elgeti, Michael Sigl und Steve Müller, der trotz vieler Fehlversuche mit seiner Angriffswucht immer eine Gefahr darstellte, immer dran. Das Spiel wogte hin und her und schließlich machte der Gast aus der Ratisbona aus einem 10:12-Rückstand bis zur Halbzeit eine 14:12-Führung, die auch verdient war.

Ohne Schwächephase in Durchgang zwei

Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb die obligatorische Schlafmützigkeit der Gastgeber gänzlich aus und das Spiel wurde immer spannender. Die Einheimischen schafften beim 14:14 den Ausgleich und gingen ihrerseits in der 35. Minute mit 15:14 in Führung. Sie konnten sich aber nicht entscheidend absetzen, sodass die Partie ständig auf des Messers Schneide stand. Die zahlreichen Anhänger des ASV gaben ihr Bestes und unterstützten die Mannschaft enthusiastisch.

Die entscheidenden Szenen zu den am Anfang geschilderten Wurfversuchen von Benjamin Heiduk, in der die Partie zugunsten der Gastgeber hätte kippen können, spielten sich beim Stand von 24:24 in der 52. Minute ab. Zunächst parierte Christian Schindler einen Siebenmeter von Marcel Elgeti und dann entschärfte Ebi Hejduk einen Gegenstoß von Benedikt Fuchs. Aber anstatt diese Euphorie in die Angriffe mitzunehmen, wurde ein Angriff frei vor dem Tor vergeben und der andere durch einen technischen Fehler zunichte gemacht. Dies nutzten die Gäste zu zwei entscheidende Treffern. Diesen Vorsprung gaben sie trotz intensiver Bemühungen der Gastgeber nicht mehr her und retteten den Vorsprung mit dem Endstand von 28:26 bis ins Ziel.

Die leidenschaftliche, kämpferische und spielerisch glänzende Vorstellung der ASV-Sieben wurde nicht belohnt, weil die Gäste etwas cleverer waren. Aber dies sollte den Chamern jetzt Auftrieb genug geben, um in den kommenden Spielen die entscheidenden Punkte für den Klassenerhalt zu holen.

ASV Cham: Christian Schindler, Ebi Hejduk (Tor), Lukas Pelikan (3), Lucas Klima (3), Petr Tahovsky (12/8), Benjamin Heiduk (4), Sebastian Neumeyer, Jeremias Geißler, Manuel Wagener (3), Sebastian Wittmann und Lukas Sperlich.

SG Regensburg: Roy Müller, Fabian Zapf (Tor), Blaz Sendelbach (2), Benjamin Schindler (1), Michael Sigl (2), Steve Müller (5), Benedikt Fuchs (5), Sebastian Heiligtag (5), Marcel Elgeti (6), Peter Benl, Marc Richter, Darijo Debeljak (1) und Alexander Hiersemann.

Siebenmeter: ASV 8/8 - SG 2/1.

Spielverlauf: 3:2 (6.), 8:8 (20.), 12:10 (26.), 12:14 (Halbzeit), 15:14 (35.), 19:19 (44.), 24:24 (52.), 26:28 (Endergebnis).

Schiedsrichter: Markus Kauth (SC Unterpfaffenhofen/Germering), André Kolb (TSV Olching).