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Tigers Heimserie reißt gegen Hannover


(Foto: Schindler)

(Foto: Schindler)

Von Redaktion idowa

(wel) Die Heimserie der Straubing Tigers ist gerissen - und das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Nach neun Siegen in Folge am Pulverturm gab es gegen Hannover eine 5:6-Niederlage nach Penalty-Schießen. Dabei führten die Tigers im Schlussabschnitt bereits mit 5:2, vergaßen dann aber sämtliche defensiven Tugenden und so kamen die Gäste noch ins Spiel zurück und zu zwei Punkten.

Eine schöne Bescherung gab es kurz vor Weihnachten wenigstens für Ersatz-Torwart Jan Guryca: Dessen Frau brachte im Straubinger Krankenhaus mit Tochter Lena das erste Kind zur Welt.

Neben dem gesperrten St. Jacques und dem verletzten Whitecotton mussten die Tigers kurzfristig auch noch auf Sebastian Osterloh verzichten. Der Verteidiger zog sich im Training eine Gehirnerschütterung zu und musste kurzfristig passen. Dass Osterloh in den letzten Wochen ein wichtigers Stabilitätsfaktor in der Abwehr war, wurde dann im Spiel gegen die Scorpions auch deutlich. Denn immer wieder schlichen sich in die Defensive Leichtsinnsfehler ein. Trotzdem gingen die Tigers früh in Front, weil bei angezeigter Strafe gegen die Gäste Pätzold einen Schuss nicht festhalten konnte und Hussey zum 1:0 einschob. Doch Hannover versteckte sich keinesfalls, spielte agressiv, störte die Tigers früh und diese kamen damit gar nicht zurecht. Vor allem in den Special Teams hatten die Straubinger einige Probleme: In Überzahl war man kaum gefährlich, weil Hannover sehr aggressiv und hoch in der Box stand und sich die Straubinger zu spät vom Puck trennten. Umgekehrt war Hannover hingegen im Powerplay brandgefährlich und kam dementstprechend in der Schlussminute des ersten Drittels auch verdient zum Ausgleich. Maki verwertete nach mustergültiger Kombination einen Querpass von Morczinietz per Direktabnahme.

Und so kam es im Mittelabschnitt auch wie es kommen musste: Bei Straubinger Überzahl trafen die Gäste zur Führung. Sulkovsky verwertete den Konter mit der Rückhand eiskalt in den Winkel. Die Tigers taten sich danach gegen den bissigen Gegner, der nicht wie ein typischer Vorletzter auftrat, noch schwerer und auch höher führen können, wenn Herperger in der 35. Minute völlig frei vor Brust getroffen hätte. So brachte ein Fehler in der Vorwärtsbewegung der Niedersachsen die Tigers zurück ins Spiel: Den Drei-auf-Zwei-Konter spielten die Gastgeber mustergültig aus und Ramsay musste am Ende nur noch ins halbleere Tor vollstrecken. Sekunden später hätten die Tigers dann bei einer weiteren Strafe sogar in Führung gehen können, doch das erledigten sie dann 33 Sekunden vor Drittelende: In Überzahl fand ein Schuss von Canzanello den Weg von der blauen Linie ins Tor. Da offiziell Laurent Meunier als Torschütze angegeben wurde, hatte der wohl noch irgendwie den Schläger dran.

Das Schlussdrittel war dann ein Wechselbad der Gefühle: Erst schien das Spiel früh nach Treffern von Hussey und Sparre zum 5:2 entschieden. Die Tigers spielten in den folgenden Minuten den Gegner an die Wand, hatten damit aber ihr Pulver verschossen ,vergaßen die Defensive und wurden zunehmend unkonzentrierter. In den letzten 10 Minuten schien das Team Stehend-KO und das nicht mehr für möglich gehaltene trat ein. Hannover kam ins Spiel zurück und kam sogar noch zum Ausgleich. Dabei war das 5:5 an Kuriosität nicht mehr zu überbieten: Einen eigentlich harmlosen Schlenzer von der Seite ließ Brust über die Fanghand zum Entsetzen der Fans ins Tor gleiten. Und es passte zu dieser kuriosen Begegnung, dass Ryan Ramsay 16 Sekunden vor dem Ende noch einmal eine tausendprozentige Chance vergab. Alleine vor Pätzold schoss er am Tor vorbei. In einer dramatischen Verlängerung hatten beide Teams mehrfach den Siegtreffer auf dem Schläger, aber am Ende musste das Penalty-Schießen entscheiden. Das entschied dann Morczinietz mit dem einzigen Treffer für die Gäste, die somit nicht einmal unverdient die zwei Zähler aus Straubing entführten, während die Tigers leichtfertig drei sichere Zähler aus der Hand gaben.

Straubing Tigers: Brust - Bakos, Ondruschka; Canzanello, Elfring; Brückner, Dotzler - Röthke, Hussey, Stewart; Germyn, Meunier, Ramsay; Schönberger, Daoust, Sparre; Forster, Hundhammer, Keil;

Hannover Scorpions: Pätzold - Goc, Wilhelm; Regan, Lampman; Daschner, Mondt; Thomson - King, Herperger, Hoggan; Morczinietz, Buzas, Makis; Sulkovsky, Hlinka, Hannus; Krüger, Fauser, Blank;

Tore: 1:0 (5:03) Hussey (Röthke, Hundhammer - 6-5), 1:1 (19:37) Maki (Morczinietz - 5-4), 1:2 (26:18) Sulkovsky (Mondt, Buzas - 4-5), 2:2 (35:32) Ramsay (Hussey, Germyn), 3:2 (39:27) Meunier (Canzanello, Stewart - 5-4), 4:2 (40:13) Hussey (Ondruschka, Stewart), 5:2 (41:47) Sparre (Daoust, Schönberger), 5:3 (51:05) Morczinietz (Maki, Buzas), 5:4 (55:28) Herperger (King), 5:5 (55:49) Regan (Morczinietz, Lampman), 5:6 (65:00) Morczinietz (GWS);
Strafminuten: 10 - 14 plus 10 Hlinka;

Schiedsrichter: Marcus Brill (Zweibrücken);
Zuschauer: 5.503.