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Ist Hussey der erhoffte Goalgetter für die Tigers? - Eine Analyse von Tobias Welck


Von Redaktion idowa

(wel) Nun also doch: Ein neuer Hoffnungsträger soll die Straubing Tigers im wichtigen Derby-Wochenende zu Hause gegen Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr) und in Nürnberg (Sonntag, 19.05 Uhr) auf den Erfolgsweg zurück bringen. Und es ist einer, der in Straubing durchaus Erwartungen schürt.

Denn bereits in der Saison 2008/09 spielte Center Matt Hussey bei den Tigers und das mit 43 Punkten in 48 Spielen höchst erfolgreich. Danach zog es den Kanadier nach Ingolstadt, wo er die letzten beiden Spielzeiten ähnlich erfolgreich verbrachte, wenn er auch im stärkeren Kader der Panther nicht mehr so viele Eiszeiten in Schlüsselsituationen bekam.

Klares Signal an Stürmer
Und allen Beteuerungen zum Trotz zeigt die Verpflichtung auch, dass man mit dem ein oder anderen Kandidaten im Sturm alles andere als zufrieden ist, schließlich muss nun künftig immer ein Ausländer auf die Tribüne. Denn deutlich wird auch: Nach zehn Spielen kann man längst nicht mehr alleine von Glück, Pech und Ladehemmung sprechen. In acht von zehn Partien hatten die Tigers ein eklatantes Problem mit der Chancenauswertung. Dabei spielt das Team keinesfalls schlecht, ist auch nie wirklich chancenlos oder unterlegen. Am Ende sind die Gegner aber einfach cleverer und effektiver. "Wir haben auf jeden Fall genügend Talent im Team", sagt Stürmer Daniel Sparre und Verteidiger Benedikt Brückner ergänzt. "Daran liegt es überhaupt nicht."

Gefährlicher Kreislauf droht
Doch auch wenn Trainer Dan Ratushny zudem zurecht darauf hinweist, dass man sich sehr wohl eine Vielzahl an Möglichkeiten in jedem Spiel herausarbeitet, so zieht sich die Problematik doch wie ein roter Faden durch den ersten Teil der Saison. Wenn dann auch noch anfängerhafte Fehler in der Defensive und ein schwindendes Selbstvertrauen hinzukommen, kann ein gefährlicher Kreislauf beginnen. Denn die vom psychologischen Zeitpunkt her ungünstigen Gegentore zum 1:1 und 1:2 gegen Iserlohn wirkten wie Messerstiche für das Team, danach ging nicht mehr viel.

Verständlich, dass da auch Trainer Dan Ratushny der Verzweiflung nahe ist: "Jeder in diesem Team hat schon schwierigere Situationen in seiner Laufbahn durchgemacht. Wir kommen da wieder raus." Das sieht Verteidiger Bruno St. Jacques, der ähnlich wie Calvin Elfring und Andy Canzanello derzeit überspielt wirkt, genauso: "Wir sind in der Lage, den Turnaround zu schaffen."

Doch der sollte schnell kommen, denn die Erfahrung in Straubing in den ersten fünf DEL-Jahren hat auch gezeigt, dass man es schwer hat, den Anschluss zu schaffen, wenn man erst einmal der Musik hinterherhinkt, so wie es nun als Tabellen-Vorletzter der Fall ist. Auch wenn Daniel Sparre sagt: "Es sind erst zehn Spiele vorbei, die Saison ist noch lang. Das ist alles noch kein Grund zur Panik. Wir können dieses Problem beheben."

Bruderduell am Freitag
Für Sparre steht das Spiel am Freitag gegen Ingolstadt aber auch noch unter einem besonderen Gesichtspunkt, denn sein Bruder Kris spielt in Ingolstadt: "Wir haben ein sehr enges Verhältnis und verstehen uns ausgezeichnet. Aber wenn wir nun gegeneinander spielen, dann spielen unsere Familienbande keine Rolle, denn wir wollen unbedingt gewinnen."

Und die Hoffnung darauf hat nun immerhin einen Namen und ein Gesicht: Matt Hussey. Dass dessen Einstand am Freitag ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Ingolstadt stattfindet, ist Zufall, passt aber perfekt. Einen besseren Zeitpunkt für den Beginn des Turnarounds gibt es ohnehin nicht - zumal die Tigers durch die avisierte Rückkehr von Verteidiger Sebastian Osterloh in Bestbesetzung auflaufen können.