Überblick

Sechzigs Trainingslager-Bilanz: Köllner sucht noch seine Mannheim-Elf

Der Trainer zieht ein positives Belek-Fazit. Konkurrenzkampf in der Türkei neu belebt


Von Ruben Stark

Mit Beachvolleyball und Badespaß begann der letzte Trainingstag in Belek, mit Billard, Bowling und Basketball endete er beim Teamabend der Löwen. Losgelöst vom anhaltenden Transfertheater und den damit einhergehenden Spannungen bewertete Trainer Michael Köllner die sonnige Woche im Regnum Carya Resort an der türkischen Riviera als vollen Erfolg. "So wie das Wetter war das Trainingslager", sagte er unmittelbar vor der Rückreise und zog ein "sehr zufriedenes, sehr positives" Fazit. Köllner fand übrigens Vergnügen am Airhockey.

Wie gut der TSV 1860 tatsächlich gewappnet ist für das Aufstiegsrennen, wird am Samstag die Nagelprobe bei Waldhof Mannheim (14 Uhr, BR und Magentasport) zeigen. Köllner hat auch dazu noch einmal eingehend mit der Mannschaft gesprochen. Sechs übergeordnete Ziele, die er öffentlich nicht verrät, seien vorgegeben worden. Nähert Sechzig sich diesen, dann steige auch die Logik, Punkte zu holen, so der Coach. Fest steht für Köllner aber auch: "Wir müssen bis Saisonende defensiv einen richtig guten Job machen. Das ist die Basis. Dann muss man uns erstmal schlagen."

Offensiv war sowohl gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:1) als auch gegen UTA Arad (1:2) noch deutliches Steigerungspotenzial zu erkennen. Köllner ist zuversichtlich, dass dieses Potenzial abgerufen wird. "Da bin ich entspannt, da mache ich mir nullkommanull Sorgen", sagte der 53-Jährige.

Ein anderes maßgebliches Thema brachte Sportchef Günther Gorenzel noch auf den Tisch. Er fordert von den Führungsspielern (namentlich Hiller, Verlaat, Rieder, Lex, Bär, Kobylanski, Steinhart) mehr Verantwortung. "Die Jungs müssen Profil zeigen. Wenn jeder zwei Prozent drauflegt, dann reißen sie die anderen mit", erklärte der Österreicher.

Köllner ist hier - mal wieder - anderer Auffassung. "Ich verstehe den Hintergrund, aber ich tue mich damit schwer. Günther spricht eher Endpunkte an, mir geht es um den Weg." Demnach müsse zunächst jeder Spieler auf seiner bestmöglichen Position eingesetzt und zudem ganz präzise seine Aufgabe kennen. Wenn er sich dann darin wohlfühle, könne er Verantwortung übernehmen.

Heute trainieren die Löwen (11 Uhr) erstmals wieder an der Grünwalder Straße, dann beginnt der Kampf um die Startelf für Mannheim. Denn festgelegt hat sich der Coach noch nicht. "Sicherlich ist die A-Elf nicht in Stein gemeißelt, dazu war die B-Elf zu gut. Es wäre auch fatal, das Thema Konkurrenzkampf zu beenden", erklärte Köllner, der eine Schwachstelle benennt (siehe oben): "Alles andere ist doppelt besetzt in hoher Qualität."