American Football
Rückblick auf die NFL Regular Season - Teil 2: NFC
5. Januar 2020, 13:22 Uhr aktualisiert am 5. Januar 2020, 13:22 Uhr
Nach dem Saisonabschluss der NFL und vor dem Beginn der Playoffs am 4. Januar wird zunächst auf das Vergangene zurückgeblickt.
In einem teils wilden, emotionalen und unvorhersehbaren Football-Jahr gab es einmal mehr viele neue Gesichter und Namen zu lernen, die für Furore in der Szene sorgten, während manche Legende dieses Sports wohl ihren Zenit endgültig überschritten hat. Lesen Sie hier Alles, was Sie über die vergangene reguläre Saison 2019/20 wissen müssen. Heute: Die National Football Conference.
NFC North:
Der Gewinner dieser Division, die Green Bay Packers, zeichnete sich durch enorme Konstanz und weniger durch spektakuläre Spielweisen aus. Das eingespielte Team aus Wisconsin konnte so unter Leitung ihres neuen Head Coaches Matt LaFleur, dem einige vor dieser Saison die Tauglichkeit zu dieser Aufgabe abgesprochen hatten, vor Allem die engen Spiele zumeist für sich entscheiden. Eher weniger konstant traten in dieser Saison die Minnesota Vikings auf. Das Team aus Minneapolis versetzte in der einen Woche die Liga regelrecht ins Staunen, kam aber auch oft völlig uninspiriert auf das Spielfeld und bot so eine verwirrend wechselhafte Spielzeit, in der Running Back Dalvin Cook als starke Konstante hervorzuheben ist. Auf ganzer Linie enttäuscht wurden in diesem Jahr die Fans der Chicago Bears, die nach einer starken Saison 2018/19 hofften, ihr Team könnte daran anknüpfen. Doch vor Allem die Offensive um den sehr mäßig performenden Quarterback Mitchell Trubisky ließ extrem zu wünschen übrig und so war es die Defensive, die ein zumindest solides Gesamtergebnis zu Tage brachte. Beinahe katastrophal verlief die Saison für die Detroit Lions. Nach einem guten Saisonbeginn verletzte sich ihr Quarterback Matthew Stafford und auch dessen Vertreter und so musste die halbe Saison mit einer Rumpfmannschaft bestritten werden. Dies führte insgesamt gerade einmal zu drei Siegen.
NFC West:
Mit Hilfe ihrer überragenden Defensive um den wahrscheinlich besten Rookie des Jahres Nick Bosa bildete sich in dieser Saison bei den San Francisco 49ers endlich wieder ein Teamspirit. Denn auch die Offensive, allen voran der Star-Tight-End George Kittle, lieferte regelmäßig glänzende Leistungen und so verwundert eine Bilanz von 13 Siegen nach 16 Partien nur geringfügig. Auch die äußerst variable und kreative Offensive der Seattle Seahawks mit Quarterback Russell Wilson wusste stets zu überzeugen, wurde zum Ende der Saison allerdings von teils schwachen Defensivleistungen etwas ausgebremst. Völlig desolat im Vergleich zum Vorjahr trat der Verlierer des letzten Super Bowl, die Los Angeles Rams auf. Noch getragen von ihrer mit Stars besetzten Defensive, bot vor allem die Offensive mit Quarterback Jared Goff und Running Back Todd Gurley ein völlig verkorkstes Jahr an und schied so völlig verdient bereits nach der regulären Saison aus. Die Arizona Cardinals dagegen dürfen mit ihrem Jahr durchaus zufrieden sein. Dieses sollte nämlich eher als solides Jahr für den Wiederaufbau der Franchise betrachtet werden, in welchem Rookie-Quarterback Kyler Murray sein Potenzial oftmals abrufen konnte. Überragender Mann in einer für die nächsten Jahre interessanten Mannschaft war allerdings Chandler Jones mit 19 Sacks.
NFC South:
Einen Rekord für die Ewigkeit platzierte in dieser Saison die Quarterback-Legende der New Orleans Saints Drew Brees. Dieser hat nun die meisten Touchdowns aller Zeiten erzielt und steht damit in dieser Liste vor allen Legenden vergangener und präsenter Jahrzehnte. Galaktische Rekorde in einem insgesamt starken Jahr der Saints lieferte auch deren Receiver Michael Thomas ab. Ferner wurde wie in der gesamten Liga verstärkt in die Trickkiste gegriffen und das Spiel bot mehr Raum für Kreativität in der Zusammenstellung der Spielzüge. Die Tampa Bay Buccaneers durchlebten ebenfalls eine rekordverdächtige, aber dennoch seltsame Spielzeit. So stellten sie mit Shaquil Barrett den Sack-Leader der Liga, sowie die beste Pass-Offensive, trotzdem verpassten sie die Playoffs deutlich. Schuld an dieser Misere trägt vor allem ihr fragwürdiger Quarterback Jameis Winston, der in dieser Saison in 16 Partien sage und schreibe 5109 Pass Yards und 33 Touchdowns ablieferte, jedoch auch unfassbare 30 Interceptions produzierte und seiner Mannschaft damit einen Bärendienst erwies. Die erfolgsverwöhnten Atlanta Falcons möchten diese Saison wohl schnellst möglich vergessen machen, obwohl diese nach grauenhaftem Saisonbeginn zum Ende hin noch Schadensbegrenzung betreiben konnten. Speziell deren Defensive legte teils amateurhafte Vorstellungen an den Tag. Eine Spielzeit der Entlassungen, Verletzungen und Eskapaden erlebten die Carolina Panthers. Einziger Lichtblick in der insgesamt völlig enttäuschenden Mannschaft aus Charlotte war Running Back Christian McCaffrey.
NFC East:
In dieser Division hatte man lange Zeit das Gefühl, dass sie niemand gewinnen möchte, standen alle Teams eben jener zeitweise bei einer negativen Bilanz. Doch erbarmten sich zum Ende die Philadelphia Eagles und holten sich mit neun Siegen den Division-Titel. Diese hatten aus ihrer enormen Verletzungsmisere und einem schwachen Start noch das beste aus einer ausweglos wirkenden Saison gemacht und dürfen deshalb vor allem mit ihrer Moral zufrieden sein. Wie man seine hervorragenden personellen Voraussetzungen nicht in Siege ummünzt, zeigten die Dallas Cowboys in nahezu vollkommener Perfektion. Das mit Stars bestückte Team aus Texas konnte seine statistische Übermacht nicht aufs Feld bringen und scheiterte zumeist an sich selbst und internen Querelen. Die Macht vergangener Tage aus New York, welche bereits in den vergangenen Jahren nicht auf sich aufmerksam machen konnte, verhielt sich auch in dieser Spielzeit unauffällig. Zwar zeigte ihr Rookie Quarterback Daniel Jones eine grundsolide Saison, jedoch enttäuschten die Hoffnungsträger wie Running Back Saquon Barkley durchgehend und auch deren Defensive trat fast schon gewohnt lethargisch auf. Unterboten wurden diese defensiven Nicht-Leistungen der New York Giants nur noch von der "Defensive" der Washington Redskins, die ihrem jungen Quarterback Dwayne Haskins und der allgemein noch unerfahrenen Offensive, welche theoretisch viel Potenzial zu verbergen hat, nie die Chance gab, sich ein Standing in der Liga zu verschaffen.