Kommentar zur NFL-MVP-Wahl

Ein schwacher Trost für Aaron Rodgers


Zum vierten Mal in seiner NFL-Karriere nimmt Aaron Rodgers den MVP-Award entgegen.

Zum vierten Mal in seiner NFL-Karriere nimmt Aaron Rodgers den MVP-Award entgegen.

Von Magnus Rötzer

Zum zweiten Mal in Folge und zum vierten Mal in seiner Karriere ist Quarterback Aaron Rodgers als wertvollster Spieler der NFL-Hauptrunde ausgezeichnet worden. Das ist stark! Die MVP-Trophäe ist allerdings nur ein schwacher Trost für den Spielmacher der Green Bay Packers.

37 Touchdowns bei nur vier abgefangenen Bällen: Eine starke Quote, die der gebürtige Kalifornier in der Hauptrunde der (noch) laufenden NFL-Saison hingelegt hat. Nahtlos knüpfte er an seine überragende Leistung der vorigen Spielzeit an. Sein Team, die Green Bay Packers, führte Rodgers erneut zum ersten Platz in der National Football Conference (NFC) und sicherte den "Cheeseheads" damit abermals ein Freilos in der ersten Playoff-Runde. Dass Rodgers wieder einmal als MVP-Kandidat gehandelt wurde, war alles andere als überraschend. Dass sich der 38-Jährige die Auszeichnung nun zum zweiten Mal in Folge holte, ist verdient.

Ob sich der ehrgeizige Rodgers über die Auszeichnung aber so richtig freuen kann? Bekanntlich werden die ganz Großen des Football-Sports oft an der Anzahl der Super-Bowl-Erfolge gemessen. Einmal gewann der 38-Jährige die NFL-Meisterschaft - besser gesagt: nur einmal. Das haben auch schon Spieler geschafft, die nicht auf einer Stufe mit Rodgers stehen.

Klar. Ein Quarterback alleine kann in einer Mannschaftssportart keine Titel einfahren, dafür müssen die anderen Teile des Teams natürlich auch passen. Gemessen an dem, wozu Rodgers imstande ist zu leisten, ist ein einziger Super-Bowl-Ring aber zu wenig.

Vieles sprach dafür, dass in dieser Saison der zweite Ring für Rodgers dazukommen würde: Der Kalifornier hatte vor dem Playoff-Start die Waffen in seiner Offensive beisammen, in der Defensive waren vor dem Playoff-Spiel gegen San Francisco wichtige Spieler zurückgekehrt.

Während die Packers-Defensive mit Herzblut und Leidenschaft verteidigte und ein starkes Spiel ablieferte, kam der Rodgers-Express hingegen nicht ins Rollen. Auch wenn die Special Teams der Packers einen erheblichen Anteil an der Niederlage hatten, ist klar: Die Offensive um Rodgers trägt Mitschuld am frühen Scheitern in den Playoffs.

Rodgers Zukunft ist nun nach 17 Jahren in Green Bay offen. Hört er ganz auf, bleibt er bei den Packers, wechselt er zu einem anderen Team? Klar ist: Selbst wenn er noch ein paar Jahre dranhängt, hat er nicht mehr allzu viele Chancen auf seine zweite Meisterschaft.

Klar ist auch: Er hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn es in diesem Jahr nicht nur beim MVP-Award geblieben wäre.