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Mangelnde Chancenverwertung bestraft: Landshut Cannibals ziehen in Kaufbeuren den Kürzeren


Von Redaktion idowa

(nag). Nein, das war nix: Die Landshut Cannibals haben gestern Abend das Derby beim ESV Kaufbeuren mit 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) Toren verloren. Die Niederbayern können diese Niederlage jedoch verschmerzen: Da der ärgste Verfolger Heilbronner Falken in Crimmitschau gleich mit 1:8 baden ging, bleibt die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger weiterhin an der Spitze der 2. Eishockey-Bundesliga.

Die Schlappe war letztlich nicht unverdient: Die Dreihelmenstädter, bei denen Markus Welz verletzt fehlte und dafür wieder Andrej Bires stürmte, hatten zwar bis zur Halbzeit ihren Gegner im Griff, vergaßen dabei aber das Toreschießen. Anders die Gastgeber: Die bekamen im Verlauf der Spielzeit immer mehr Übergewicht und nutzten ihre Einschussmöglichkeiten eiskalt aus.

Auch wenn beide Teams schon länger nicht mehr in der Beletage des deutschen Eishockeys zu finden sind - das Derby zwischen den beiden bayerischen Traditionsvereinen sorgte wie in der Vergangenheit auch gestern Abend für reichlich Zuspruch auf den Zuschauertribünen. Und die 2366 Fans in der Kaufbeurer Sparkassen-Arena mussten ihr Kommen nicht bereuen. Vom Eröffnungsbully weg entwickelte sich eine sehr ansehnliche Partie mit flottem Tempo. Die Kannibalen waren dabei die ersten zehn Minuten haushoch überlegen, kombinierten flüssig und erspielten sich eine Vielzahl von Torchancen. Allein - die Truppe von Jiri Ehrenberger konnte daraus kein Kapital schlagen. So scheiterte etwa Neuzugang Martin Davidek in dieser Phase gleich dreimal an Kaufbeurens Keeper Vajs. Ab der Hälfte des ersten Drittels kreuzten auch die Schwaben gefährlich auf: Zunächst parierte Kannibalen-Schlussmann Sebastian Vogl gegen Andrew McPherson, wenig später rettete die Landshuter Defensive auf der Torlinie für ihren bereits geschlagenen Torhüter.

Im Mittelabschnitt legten beide Mannschaften noch eine Schippe drauf. Fast zwangsläufig fielen jetzt auch Tore: Heiko Smazal donnerte den Puck im Powerplay zunächst an den Querbalken, kurz darauf stellte sich der Landshuter Führung aber nichts und niemand in den Weg: Max Brandl erzielte nach 27 Minuten das 0:1. Die Freude im Lager der Rot-Weißen währte jedoch nicht lange. Bereits zwei Minuten später glichen die Schwaben durch Christian Grosch aus.

In der Folge lieferten sich die alten Rivalen einen offenen Schlagabtausch, wobei sich Kaufbeuren zum ersten Mal in dieser Partie eine optische Überlegenheit erkämpfte. Und die konnten die Gastgeber - anders als die Niederbayern zu Spielbeginn - auch in Zählbares ummünzen: Christian Grosch fälschte in Überzahl einen Schuss zum 2:1 ab (33. Minute). Jetzt hatte der ESV eindeutig Oberwasser und war an einem weiteren Torerfolg näher dran als die Cannibals.

Im Schlussdrittel brachte Kaufbeuren die Landshuter immer besser unter Kontrolle - auch wenn die Gäste in der 50. Minute eine riesengroße Chance zum Ausgleich hatten. Doch der letzte Querpass landete ausgerechnet bei ESV-Verteidiger Jannik Woidtke. Der startete sogleich einen Konter und legte schön für Brady Leisenring auf. Der traf zum 3:1 für die Gastgeber und sorgte damit für die Entscheidung.

Danach tat sich nämlich nicht mehr viel. Anders als in den Partien davor konnten die Kannibalen nicht mehr zur Aufholjagd blasen. Dafür schlug Kaufbeuren nochmal zu: Christian Grosch markierte mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel den 4:1-Endstand.