Straubinger Boxtalente
Ernst-Schützlinge schlagen sich gut in Altötting
27. Oktober 2015, 11:01 Uhr aktualisiert am 27. Oktober 2015, 11:01 Uhr
"Du hast eindeutig gewonnen," gratulierte der schwer gezeichnete Michael Trischberger von Edelweiß Geretsried Beacher Bukenya nach dem Schlussgong zum vermeintlichen Sieg beim Nachwuchsturnier am Wochenende in Altötting.
Der Boxer der Straubing Fighters und der Geretsrieder hatten sich im Halbschwergewicht (bis 81 Kilogramm) einen harten Kampf geliefert. Der Gegner sprach es aus, die Trainerin war sich sicher, doch die Rechnung machten alle ohne die Punktrichter. Denn das Urteil lautete 2:1 für Trischberger. "Enttäuscht." Mehr war aus Bukenya nicht herauszuholen, der bereits vor zwei Wochen in Fürstenfeldbruck seinen Kampf mit 1:2-Richterstimmen verloren hatte, obwohl der 29-Jährige eindeutig der bessere Faustkämpfer war. "Meinen Boxer muss ich jetzt erst einmal wieder aufbauen", war das schmallippige Fazit von Trainerin Iris Ernst.
Seinen dritten Sieg in Serie feierte hingegen Esat Akbas. Über drei Runden war der 15-Jährige Herr im Ring. Sein Gegner, Serkan Melezoglu, vom BC Traunstein wurde im Halbweltergewicht (bis 59 Kilogramm) der Kadetten immer wieder von den Schlagserien des Youngsters der Straubing Fighters überrascht. Akbas strahlte nach seinem erneuten Erfolg im Ring über das ganze Gesicht. "Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Akbas versäumt keine Übungseinheit und ist bereit, ständig an sich zu arbeiten und sich zu verbessern. Wir haben es auch geschafft, ihm das nötigte Selbstvertrauen mitzugeben, damit er in seinen Kämpfen nicht an sich zweifelt und das Gelernte zu 100 Prozent umsetzt. Deshalb bin ich sehr, sehr stolz auf ihn", war Ernst voll des Lobes für ihren Schützling.
Sehr schwer hatte es Fahim Waziri (Jugend, Weltergewicht bis 69 Kilogramm). Sein Gegner Mücahid Mumcu vom gastgebenden TV 1864 Altötting hatte nicht nur seine lautstarken Vereinskameraden hinter sich, sondern auch mehr Erfahrung. Immer wieder provozierte er den Straubinger durch nicht vorhandene Deckung und wankenden Oberkörper. Trotz der Warnungen, die die Straubinger Trainerin in den Ring rief, gelang es dem Heißsporn aus dem Wallfahrtsort immer wieder, Waziri zu locken. Und so lief der Straubinger in sein Verderben und die harten Schläge seines Gegners. In der ersten Runde sah es so bedrohlich für den 18-Jährigen aus, dass Ernst schon das Handtuch werfen wollte.
Aber Waziri wäre nicht Waziri, wenn er sich nicht immer wieder in den Kampf zurückgeboxt hätte. Ob das künftig reichen wird, wird man sehen. "Denn nächstes Jahr ist Fahim Waziris Welpenschutz vorbei. Ab Januar muss er bei den Männern ran. Dieser Kampf war ein Vorgeschmack auf das, was ihn dann erwarten wird", so der Coach der Fighters. Enttäuscht musste der Straubinger über seine Niederlage aber nicht sein. Denn dass er kämpfen kann, hat er in diesen drei Runden bewiesen.