Er ist eines der Toptalente im deutschen wie im türkischen Fußball: Can Uzun vom 1. FC Nürnberg. Der 18-Jährige erzielte in der 2. Bundesliga in dieser Saison bereits elf Tore für den Club und überzeugt mit starken Leistungen. Kein Wunder, dass nun sowohl der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als auch der türkische Verband um den in Regensburg geborenen offensiven Mittelfeldspieler buhlen.

Laut türkischen Medienberichten plant der dortige Verband, Uzun für die nächsten beiden Länderspiele gegen Ungarn und Österreich (22. und 26. März) für die A-Nationalmannschaft zu nominieren. Mehr noch: Uzun, der auch für die türkische U17 und U18 spielte, habe sich bereits entschieden, künftig für die Auswahl vom Bosporus aufzulaufen.

Uzun dementiert Entscheidung

Der Spieler selbst allerdings dementierte gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID), dass bereits eine Entscheidung gefallen sei. Die werde er erst nach abschließenden Gesprächen im Familienkreis am Wochenende treffen, teilte er über sein Management mit. Anfang nächster Woche wolle er öffentlich machen, wo er seine Zukunft sieht.

Zuletzt hatte bereits Hamit Altintop, Vorstandsmitglied im türkischen Fußballverband, bei Sky den Druck erhöht. "Uzun hat für unsere U17 gespielt und er ist unser Spieler", hatte der frühere Bayern-Profi gesagt. Doch auch der DFB lässt nicht locker, Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig haben Uzun vor zwei Wochen persönlich in Nürnberg besucht und versucht, ihn von einer Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft zu überzeugen. Uzun soll das sehr beeindruckt haben.

Gespräche mit Eintracht Frankfurt

Für die Türkei sprechen könnte allerdings, dass mit Kenan Yildiz (18, ebenfalls in Regensburg aufgewachsen) bereits ein Freund aus Jugendtagen für die Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella spielt. Yildiz erzielte im November beim Freundschaftsspiel gegen die DFB-Auswahl in Berlin (3:2) sogar ein Tor.

Übrigens: Auch auf Klubebene buhlen derzeit einige Vereine um die Gunst Uzuns. Mit Eintracht Frankfurt gab es bereits Gespräche. Im Raum steht eine Ablösesumme von etwa zehn Millionen Euro. Auch hier hat es offenbar aber noch keine Entscheidung gegeben. (sis)