Der Fußball hat sich am Montagabend von seiner hässlichen Seite gezeigt: Bei der Partie der Türkei in der EM-Qualifikation bei Frankreich provozierten Teile der türkischen Spieler erneut mit einem Militärgruß - Fans der bulgarischen Nationalmannschaft machten derweil mit Affenlauten auf sich aufmerksam.

Sofia/Paris/London - Im Rahmen der EM-Qualifikation ist es am Montagabend in Paris und Sofia zu mehreren Eklats gekommen.

Bei der Partie zwischen der Türkei und Weltmeister Frankreich im Stade de France salutierte ein Teil der türkischen Nationalmannschaft nach dem Ausgleichstreffer von Kaan Ayhan von Fortuna Düsseldorf. Der Militärgruß gilt als Solidarisierung mit den türkischen Streitkräften, die am Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien beteiligt sind. Dieser Einsatz wird international scharf kritisiert.

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, habe es nach der politischen Geste einen kurzen Disput zwischen Verteidiger Merih Demiral von Juventus Turin und Ayhan gegeben. Demiral soll den Torschützen dazu animiert haben, ebenfalls zu salutieren. Dieser habe aber seinen Weg zurück aufs Feld fortgesetzt, was Fotos vom Spielfeld belegen. Auch sein Düsseldorfer Teamkollege Kenan Karaman soll sich nicht an dem militärischen Jubel beteiligt haben.

Brisant: Erstmals zeigten die türkischen Spieler den Militärgruß im Rahmen der Partie gegen Albanien am vergangenen Freitag, woraufhin die UEFA Ermittlungen ankündigte. Die Aktion sorgte auch im Lager der deutschen Nationalmannschaft für Unruhe, nachdem die türkisch-Stämmigen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can ein Bild der salutierenden Mannschaft auf Instagram mit einem Like markiert hatten.

Bulgarien-Fans zeigen Hitlergruß

Doch auch im Rahmen der Partie zwischen Bulgarien und England in Sofia kam es zu unschönen Zwischenfällen. Das Spiel musste in der ersten Halbzeit zweimal wegen rassistischer Äußerungen von bulgarischen Fans unterbrochen werden. So wurde unter anderem der englische Innenverteidiger Tyron Mings mit Affenlauten bedacht, Teile der Anhänger zeigten außerdem deutlich sichtbar den Hitlergruß.

Der Schiedsrichter warnte zwischenzeitlich über den Stadionsprecher vor dem Abbruch der Partie, brachte das Spiel aber zu Ende. Englische Spieler hatten vor der Begegnung gedroht, den Rasen bei rassistischen Vorfällen gegen einen Spieler zu verlassen. Das taten sie allerdings nicht und feierten ein müheloses 6:0 (4:0).

Der englische Fußball-Verband FA hat noch am Montagabend Untersuchungen durch die UEFA gefordert. "Wie wir bedauerlicherweise wissen, ist es nicht das erste Mal, dass unsere Spieler von dieser Art Missbrauch betroffen sind", heißt es in einer Mitteilung.

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