Präsident des TSV 1860 über Noch-Sportchef

Wann wird Günther Gorenzel befördert, Herr Reisinger?


Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.).

Löwen-Bosse: Sportchef Günther Gorenzel, Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger (v.li.).

Von Matthias Eicher

Günther Gorenzel, Sportchef des TSV 1860, wartet auf seine Beförderung zum Geschäftsführer Sport und fordert Klarheit. "Gut Ding will Weile haben", bremst Präsident Robert Reisinger - glaubt aber an eine baldige Entscheidung.

München - Günther Gorenzel arbeitet als Sportchef des TSV 1860 längst an den Planungen für die Zukunft. Die nahende Winter-Transferperiode hat der 47-Jährige ebenso im Blick wie die Strategie für die kommende Spielzeit und Sechzigs preisgekröntes Nachwuchsleistungszentrum, das nach dem schmerzhaften Abstieg der Sechzger inklusive Niedergang dreier Jugendteams wieder auf Vordermann gebracht werden soll.

Gorenzel würde nach der Empfehlung des Aufsichtsrats vor rund drei Wochen, ihn zum Geschäftsführer Sport zu ernennen, gerne auch Entscheidungen treffen. Seine Beförderung ist allerdings in Stocken geraten, weshalb der Österreicher mehrfach und zuletzt am Mittwoch mit deutlichen Worten rasch Klarheit gefordert hatte.

Günther Gorenzel: Verweis an Präsident des TSV 1860

Nachdem er seine Meinung zum Besten gegeben hatte und eigenen Aussagen zufolge auch nicht so genau wusste, wie der Zeitplan der Sechzger aussehe, gab er die Frage, wann seine Erhebung zum zweiten Geschäftsführer neben Michael Scharold vollzogen werde, an Oberlöwe Robert Reisinger weiter: "Da müssen Sie den Präsidenten fragen."

Reisinger konnte die Angelegenheit auf AZ-Nachfrage auch nicht vollends aufklären. "Gut Ding will Weile haben", erklärte Sechzigs Vereinsoberhaupt und ergänzte: "Wir wollen im Sinne des Vereins und der Gesellschafter eine gute Entscheidung treffen."

Beirat der Löwen bestellt Gorenzel

Immerhin: Der Verwaltungsrat habe die obligatorische Prüfung des Falls in seiner Funktion als Kontrollgremium vollzogen. Fehlt somit im Strukturen-Dschungel der Sechzger mit der ausgegliederten Profifußball-Abteilung, an der Hauptgesellschafter Hasan Ismaik 49 Prozent der stimmberechtigten Anteile und insgesamt 60 Prozent hält, "nur" noch die Bestellung Gorenzels durch den Beirat der Geschäftsführungs-GmbH.

Darin sitzt neben Reisinger auf Seiten des Vereins Verwaltungsrat Robert von Bennigsen, Ismaiks Vertreter im paritätisch besetzten Gremium heißen Saki Stimoniaris und Peter Cassalette. Aufgrund der 50+1-Regel haben die Vereinsvertreter im Zweifel die Entscheidungshoheit, in diesem Fall haben beide Seiten allerdings bereits kundgetan, Gorenzels "Aufstieg" zu befürworten.

Robert Reisinger: Freitag könnte Entscheidung fallen

Womöglich geht es jetzt aber doch ganz schnell, denn: Abschließend ließ Reisinger, der eigenen Aussagen zufolge ebenfalls "auf eine baldige Entscheidung" hoffe, durchblicken: "Am Freitag könnte es soweit sein."

Ob dann eine entsprechende Pressemitteilung mit Gorenzels Beförderung aus Sechzigs Führungsetage flattert? Mit welchen finanziellen Mitteln die ambitionierten Pläne des Noch-Sportchefs finanziert werden können, ist wiederum eine gänzlich andere Frage.

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