AZ-Kommentar

Uli Hoeneß und seine Sätze mit Sprengkraft


Ab Mittwoch bereitet er sich auf seine letzte große Rede als Bayern-Präsident vor: Uli Hoeneß, der nach 40 Jahren in vorderster Reihe künftig nur noch Mitglied des Aufsichtsrats ist.

Ab Mittwoch bereitet er sich auf seine letzte große Rede als Bayern-Präsident vor: Uli Hoeneß, der nach 40 Jahren in vorderster Reihe künftig nur noch Mitglied des Aufsichtsrats ist.

Von Sven Geißelhardt

In wenigen Tagen tritt Uli Hoeneß offiziell als Präsident des FC Bayern ab. Bayern-Reporter Maximilian Koch über Hoeneß' Abschied.

Es lohnt sich leider nicht immer, Termine mit Protagonisten des FC Bayern zu besuchen. Die Aussicht auf spannende Zitate, womöglich sogar auf Sätze, die das Geschehen der Zukunft bestimmen, ist oft gering. Die Furcht der Beteiligten, etwas Falsches zu sagen, dafür umso größer. Bei Uli Hoeneß war das stets anders.

Hoeneß-Aussagen mit Folgen

Deshalb habe ich in den vergangenen Jahren jede Möglichkeit genutzt, ihn zu treffen - ganz egal, um welchen Anlass es ging. Denn Hoeneß hat verlässlich klare Aussagen geliefert. Sätze mit Sprengkraft. Und mit Folgen.

Als ich Hoeneß im April 2017 bei einer Veranstaltung am Münchner Flughafen begegnete, kurz nach dem Aus im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund (2:3), sagte er mir: "Auf die Dauer ist ein Titel schon ein bisschen wenig für uns." Auch wenn Hoeneß eine weitere Frage zur Zukunft des damaligen Trainers Carlo Ancelotti lieber nicht beantworten wollte, wusste ich in diesem Moment: Lange wird sich der Italiener nicht mehr im Amt halten können. Im September 2017 war Ancelotti bei Bayern Geschichte.

Hoeneß hat die Gabe, mit einem Satz, einem Wort und manchmal sogar mit einem Schweigen Themen zu setzen, Entwicklungen im Fußball voranzutreiben oder zu stoppen. Deshalb werden Termine mit ihm auch nach seinem Abschied als Präsident Pflicht bleiben.

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