Löwen vor dem Jena-Spiel

Konkurrenzkampf beim TSV 1860: Wer spielt, wer sitzt?


Neuzugang Tim Rieder (l.) wäre gegen Jena ein Kandidat für die Startelf.

Neuzugang Tim Rieder (l.) wäre gegen Jena ein Kandidat für die Startelf.

Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Die Neuzugänge Tim Rieder und Prince Owusu verschärfen den Konkurrenzkampf im Löwen-Kader. "Jetzt geht es Vollgas los", sagt Bierofka. Wer einen Stammplatz hat, wer Herausforderer ist: Der Check.

München - Auf geht's, Löwen: "Jetzt geht es Vollgas los!", kündigte Trainer Daniel Bierofka kürzlich an. Denn: Der TSV 1860 ist nach sieben Drittliga-Spieltagen soweit, dass etwas ausgerufen werden kann, das im Optimalfall in der Vorbereitung blüht: knallharter Konkurrenzkampf.

"Es ist für mich als Trainer sehr gut, wenn Konkurrenzkampf herrscht. Unser Niveau ist angehoben worden", sagte Bierofka nach dem 5:1-Testsieg gegen Wacker Innsbruck und vor dem Ernstfall: Am Samstag (14 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) geht es gegen Tabellen-Schlusslicht Carl Zeiss Jena um drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Die Last-Minute-Neuzugänge Tim Rieder (FC Augsburg) und Prince Owusu (Arminia Bielefeld) werten nicht nur den Kader auf. Sie sorgen dafür, dass die Stammplätze im Löwen-Lager umkämpfter sind als zu Saisonbeginn, die Positionen mindestens doppelt besetzt.

Hat auf einigen Positionen die Qual der Wahl: Löwen-Trainer Daniel Bierofka.

Hat auf einigen Positionen die Qual der Wahl: Löwen-Trainer Daniel Bierofka.

Es gilt das Motto: Vollgas oder auf der Ersatzbank schmoren! Der AZ-Check:

TSV 1860: Die Positionen im Vergleich

Tor: Hier ist die Sache schnell abgehandelt, denn: Hendrik Bonmann hat sich nicht nur gegen Aufstiegsheld Marco Hiller durchgesetzt, er blühte zuletzt förmlich auf und hat seine Stellung trotz der Einschätzung von Bierofka und Sportchef Günther Gorenzel ("Wir haben zwei Einser-Torhüter") untermauert.

Rieder wollte unbedingt zu Bierofka

Innenverteidigung: Die wohl spannendsten Duelle liefern sich die Innenverteidiger: Neulöwe Rieder hat dabei aufgrund des Gesamtpakets an Erfahrung, Physis, Spieleröffnung und Flexibilität (Rechtsverteidiger, Abräumer) wohl die besten Chancen. Übrigens: Der 26-Jährige wollte nach AZ-Informationen nicht nur unbedingt zu Bierofka und 1860, er nahm dafür deutliche Gehaltseinbußen in Kauf.

Kurios: Ausgerechnet Neulöwe Dennis Erdmann (1. FC Magdeburg), von der sportlichen Leitung anfangs als "Stabilisator" gelobt, droht nun die Bank. Der 28-Jährige konnte nach Vorschusslorbeeren und seinem eigenen Sprüche-Feuerwerk sportlich kaum überzeugen. Felix Weber, von Bierofka als Kapitän, Urlöwe und langjährige rechte Hand geschätzt, dürfte neben Rieder die Nase vorne haben. Aaron Berzel, gegen Jena wegen einer Knieprellung keine Option, reiht sich demnächst in die Riege der Herausforderer ein.

Außenverteidigung: Umkämpft sind auch die Außenbahnen: Rechts hinten galt Herbert Paul bislang als gesetzt, gegen Jena muss der 25-Jährige passen (Knieverletzung). Für Ersatzmann Eric Weeger (Sehnenanriss) kommt das Spiel wohl zu früh, weshalb mit Marius Willsch oder Leon Klassen ein Offensiv-Löwe nach hinten rutschen könnte. Links vertraut Bierofka stets auf Standard-Spezialist Phillipp Steinhart. Aber: Stammplatz wegen jüngstem Formtief nicht gesichert. Mit Junglöwe Klassen lauert schon ein hungriges Talent.

Mölders und Owusu im Sturm?

Mittelfeld: In der Zentrale sind die Dinge relativ klar - noch: Abräumer Daniel Wein und Spielmacher Efkan Bekiroglu galten als gesetzt. Rückkehrer Timo Gebhart, Dennis Dressel und Simon Seferings duellieren sich um einen Platz im zentralen oder offensiven Mittelfeld. Laut Bierofka komme Gebhart "wieder vorbei an seinen Gegenspielern" - auch an den Konkurrenten? Wird Quirin Moll (Kreuzbandriss) wieder fit, wird es zunehmend enger in der Schaltzentrale.

Als Rechtsaußen ist Stefan Lex bei guter Form Option A, zuletzt musste der Rekonvaleszent Marius Willsch, Benjamin Kindsvater oder Fabian Greilinger den Vortritt überlassen. Das letztere, vielseitige Duo kämpft mit Klassen um den Platz im linken Mittelfeld. Auch Nico Karger radelte in dieser Woche erstmals - Comeback und verschärfter Konkurrenzkampf rücken näher.

Sturm: An vorderster Front heißt es: Sascha Mölders oder Prince Owusu? Alpha-Löwe Mölders galt bisher als unersetzlich, der "alte Recke" (Zitat Bierofka) ist aber schon 34 und hat erst ein Tor auf dem Konto. Owusu und Testspiel-Weltmeister Markus Ziereis werden ihm Beine machen, wobei es gerade zuhause gegen noch sieglose Jenaer heißen könnte: Systemwechsel, Mölders UND Owusu. Dann würde es ein Mittelfeldmann zu spüren bekommen - das neue Löwen-Motto Vollgas oder schmoren.

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