Sonderlob für Timo Gebhart
TSV 1860: Daniel Bierofka über Löwen-Kader - "Keiner kann sich mehr sicher sein"
8. September 2019, 14:35 Uhr aktualisiert am 8. September 2019, 14:35 Uhr
Der TSV 1860 musste lange auf namhafte Neuzugänge warten. Doch mit den Verpflichtungen von Tim Rieder und Prince Osei Owusu steigt die Qualität im Löwen-Kader merklich - und damit auch der Konkurrenzkampf.
München - Daniel Bierofka ist momentan außerordentlich gut gelaunt. Kurz nach dem 5:1-Testspielsieg gegen Wacker Innsbruck rang sich der Löwen-Trainer vor den versammelten Medienvertretern sogar ein Lächeln ab - eine Rarität beim chronisch grimmig dreinblickenden Ex-Profi. Das lag wohl einerseits an der starken Leistung seiner Mannschaft gegen den österreichischen Erstliga-Absteiger, andererseits an seinen beiden Neuzugängen. Tim Rieder und Prince Osei Owusu heben nicht nur die individuelle Qualität der Sechzger, sie kurbeln den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft auch nochmal kräftig an.
"Der Kader ist jetzt so aufgestellt, dass sich keiner mehr sicher sein kann. Das gibt nochmal einen Schub im Training und ist sehr positiv", erklärte Bierofka nach dem Testspiel. Eine Warnung an jeden Löwen-Akteur, der dachte er könne sich im Training zurücklehnen, da auf seiner Position keine Alternativen vorhanden sind. Gerade Rieder sei extrem variabel einsetzbar.
Daniel Bierofka schwärmt von Tim Rieders Vielseitigkeit
"Tim ist eine Riesen-Verstärkung für uns, egal ob im Mittelfeld oder in der Innenverteidigung. Selbst wenn es auf den Außenbahnen mal Probleme geben sollte, kann er das auch schwärmte Bierofka von der Leihgabe aus Augsburg. "Mit dem Jungen haben wir auf jeder Position mehrere Optionen", so der Löwen-Trainer weiter. Tatsächlich überzeugte Rieder gegen Innsbruck nicht nur mit seiner abgeklärten Defensiv-Arbeit, sondern verteilte auch viele gute Bälle im Spielaufbau nach vorne. Eine Rolle als Sechser ist daher vorstellbar. Im nächsten Drittliga-Spiel gegen Carl Zeiss Jena (Samstag, 14 Uhr, auch im AZ-Liveticker) dürfte Rieder auf jeden Fall in der Startelf stehen.
Owusu wird wahrscheinlich noch stärker im Fokus sein. Die Leihgabe von Armina Bielefeld soll das chronische Sturmproblem bei 1860 lösen und Routinier Sascha Mölders entlasten. "Sascha ist jetzt schon 34, den muss man nicht durch jedes Testspiel schleifen", erklärte Bierofka das Fehlen seiner Sturmspitze gegen Innsbruck. Owusu blieb beim 5:1-Sieg torlos zeigte aber vielversprechende Ansätze. "Owusu hat sich gut bewegt und die Bälle gut festgemacht. Ich hätte ihm ein Tor gewünscht", meinte der 1860-Coach.
Timo Gebhart kommt immer besser in Form
Bierofka lobte beide Neu-Löwen für ihre athletische Fähigkeiten. Gerade Owusus Schnelligkeit dürfte dem bisher zahnlosen Löwen-Angriff guttun. "Das bringt schon nochmal ein neues Element in den Kader. Wir können jetzt auch überlegen, ob wir mehr auf die spielerische Linie gehen wollen oder eher auf die athletische", erklärte Bierofka seine taktischen Überlegungen.
Timo Gebhart war gegen Innsbruck an zwei Sechzig-Toren beteiligt und sprühte vor Spielfreude. "Er kommt jetzt wieder in Form. Er kommt wieder vorbei an den Gegenspielern und hat immer wieder diese kreativen Momente, die andere Spieler vielleicht nicht haben - das tut uns gut.", lobte Bierofka. "Man merkt, dass Timo Fortschritte macht. Er wird läuferisch immer besser und das wird in den nächsten Wochen so weiter gehen".
Bisher hat der Bundesliga-erfahrene Gebhart in sieben Drittliga-Partien noch keine Torbeteiligung vorzuweisen.Vielleicht hängt die verbesserte Fitness des 30-Jährigen auch mit dem verstärkten Konkurrenzkampf zusammen. Kann der gebürtige Memminger wieder zu seiner Top-Form finden, wäre er auch quasi ein weiterer Neuzugang für die Löwen. Dann dürfte Bierofka sogar noch öfter lächeln.
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