Champions-League-Rekord

Flick, Nagelsmann, Tuchel: Drei deutsche Trainer im Halbfinale


Bayern-Trainer Hans-Dieter Hansi Flick dirigiert seine Schützlinge beim 8:2 gegen den FC Barcelona.

Bayern-Trainer Hans-Dieter Hansi Flick dirigiert seine Schützlinge beim 8:2 gegen den FC Barcelona.

Von Guido Verstegen / Online

Nach Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool 2018 und 2019 wieder mindestens wieder ein deutscher Coach im Champions-League-Finale vertreten sein.

Lissabon - Hansi Flick, Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel: Erstmals stehen drei deutsche Fußballtrainer mit ihren Vereinen im Halbfinale der Champions League. Drei Trainer aus dem gleichen Land unter den letzten vier Teams hat es seit Einführung der Königsklasse 1992/1993 noch nie gegeben.

"Ich freue mich natürlich für Thomas und auch für Julian. Ich weiß selbst, wie man sich fühlt, wenn man ins Halbfinale kommt. Das sind die besten Vereinsmannschaften, die besten Klubs in Europa. Da ist man sehr happy", sagte Bayern-Coach Flick, nachdem er durch das historische 8:2 mit dem FC Bayern München gegen den FC Barcelona das Trio am Freitagabend komplettiert hatte.

Waren 2017 als Trainer des FC Bayern im Gespräch: Julian Nagelsmann (links, damals TSG 1899 Hoffenheim) und Thomas Tuchel (damals Borussia Dortmund).

Waren 2017 als Trainer des FC Bayern im Gespräch: Julian Nagelsmann (links, damals TSG 1899 Hoffenheim) und Thomas Tuchel (damals Borussia Dortmund).

Nagelsmann trifft im Halbfinale mit RB Leipzig am Dienstag auf Tuchels Paris Saint-Germain. Damit wird nach Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool 2018 und 2019 mindestens wieder ein deutscher Coach auch im Finale vertreten sein. In diesem Jahr war Klopp mit den Reds als Titelverteidiger im Achtelfinale gegen Atlético Madrid ausgeschieden.

Vierter Coach im Halbfinale wird der ehemalige spanische Bayern-Coach Pep Guardiola mit Manchester City oder der Franzose Rudi Garcia mit Olympique Lyon sein, die am Samstagabend ihr Viertelfinale bestreiten.

Nagelsmann mahnt: "Wir sollten alle nicht in den Extremen leben"

"Das ist schön für den deutschen Fußball. Auch mannschaftsmäßig ist es für den deutschen Fußball wichtig", beurteilte RB-Coach Nagelsmann das Auftreten beim Blitzturnier in Lissabon. "Wir sollten uns freuen, dass wir ein paar deutsche Vertreter haben in den Top vier in Europa, das ist eine schöne Sache. Schauen wir mal, wie viele es am Ende ins Finale schaffen", sagte der 33-Jährige noch vor der Bayern-Gala.

Gleichzeitig führte Nagelsmann an, dass die Diskussionen vor einem Jahr noch ganz anders geführt wurden. Damals hatte kein deutsches Team das Viertelfinale erreicht. "Aber grundsätzlich erinnere ich mich immer wieder an Worte zurück, dass der deutsche Fußball international auf den Deckel gekriegt hat, was auch meistens deutsche Trainer betraf. Und jetzt ist wieder alles gut, so ist es auch nicht. Wir sollten alle nicht in den Extremen leben", mahnte er.

Deutsche in der Champions League: DFB-Größen gratulieren

Präsident Fritz Keller und Direktor Oliver Bierhoff gratulierten dem FC Bayern und RB Leipzig wie auch Paris-Trainer Thomas Tuchel im Namen des DFB zum Einzug ins Halbfinale der Champions League. "Sie haben schon jetzt Großartiges geleistet", sagte Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie im Deutschen Fußball-Bund, in einer Mitteilung am Samstag.

"Beide Mannschaften sind im Viertelfinale wie Champions aufgetreten", lobte Keller. "Zwei Teams unter den besten vier Europas - das ist schon jetzt ein toller Erfolg für den deutschen Fußball und eine großartige Leistung der Trainer Julian Nagelsmann und Hansi Flick, der auch beim DFB wertvolle, erfolgreiche und nachhaltige Arbeit geleistet hat", erklärte der DFB-Präsident und beglückwünschte auch Thomas Tuchel zum dramatischen Last-Minute-Sieg mit PSG.

"Es ist ein wunderbarer, erfolgreicher Moment für den deutschen Fußball. Wir freuen uns sehr darüber, dass nicht nur zwei deutsche Vereine zu den Halbfinalisten zählen, sondern auch drei Trainer aus Deutschland und viele unserer Nationalspieler in der entscheidenden Phase des Wettbewerbs vertreten sind", sagte Bierhoff.