Konkurrenz im Mittelfeld

FC Bayern: Wegen Mini-Zidane Cuisance - Macht Sanches doch den Abflug?


Er übernimmt die Rückennummer 11 von James Rodríguez: Michaël Cuisance (l.), hier mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Er übernimmt die Rückennummer 11 von James Rodríguez: Michaël Cuisance (l.), hier mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Von Markus Giese

Bayerns neuer Youngster Michael Cuisance hat ein prominentes Vorbild - und jede Menge Selbstvertrauen. "In seinem linken Fuß ist richtig Musik drin", sagt Salihamidzic. Macht Sanches doch den Abflug?

München - Er übernimmt die Rückennummer 11 von James Rodríguez und nennt den großen Zinedine Zidane sein Vorbild: Michael Cuisance startet mit ganz hohen Erwartungen in sein Abenteuer beim FC Bayern. Dabei saß der 20-Jährige in der vergangenen Spielzeit bei Borussia Mönchengladbach meist auf der Bank. Wie das geht?

Nun, in seiner Premierensaison in Gladbach agierte Cuisance teilweise herausragend, wurde sogar zum Spieler der Saison gewählt. Und ja, dieser Typ verfügt über Selbstvertrauen im Überfluss. Vielleicht ist das gar nicht schlecht, um sich in München zu behaupten.

Bayern beobachtete Cuisance seit geraumer Zeit

"Er ist ein Spieler, den wir seit zwei Jahren beobachten", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Cuisances Vorstellung am Dienstag: "Wir haben immer versucht, Mika zum FC Bayern zu holen." Das klappte allerdings erst in diesem Sommer, weil Gladbach Cuisance abgeben wollte. Borussen-Trainer Marco Rose und Sportdirektor Max Eberl warfen dem Youngster schlechtes Benehmen vor. Cuisance hatte unter anderem eine Stammplatzgarantie eingefordert. Wie schon erwähnt: Selbstvertrauen im Überfluss.

Salihamidzic wollte den Zwist mit Gladbach nicht weiter verschärfen und zählte stattdessen die Stärken des neuen Mittelfeldjuwels auf. "Er ist ein Spieler, der im Mittelfeld alle Positionen spielen kann, ein kreativer Spieler mit einem richtig guten linken Fuß, da ist richtig Musik drin." Nicht nur im Fuß!

Zudem erwähnte Salihamidzic Cuisances "super Mentalität. Er ist mutig. Deswegen hat er auf dem Platz - auch unter Druck - überhaupt keine Probleme."

Gestatten, wir sind die Neuen: Bayern-Coach Niko Kovac mit den Neuzugängen Michael Cuisance und Philippe Coutinho (r.)

Gestatten, wir sind die Neuen: Bayern-Coach Niko Kovac mit den Neuzugängen Michael Cuisance und Philippe Coutinho (r.)

Brazzo gibt Cuisance Starthilfe

Als es bei einer Frage allerdings darum ging, wie sich Cuisance nach einer schweren Saison in Gladbach denn bitte im Topkader der Bayern Spielzeit erkämpfen wolle, gab Salihamidzic den Beschützer. Er antwortete anstelle von Cuisance und meinte: "Sie haben schon das erste Jahr in Mönchengladbach gesehen, oder? Da hat er gezeigt, dass er sich in der Bundesliga durchsetzen kann."

Starthilfe für den jungen Neuzugang.

Doch vielleicht braucht er die gar nicht so lange. Auf AZ-Nachfrage erklärte Cuisance, dass er dem wohl besten Fußballer seines Landes nacheifern wolle. "Es gibt natürlich sehr viele sehr gute Mittelfeldspieler in der Historie Frankreichs", sagte er, "aber der, der heraussticht und den ich als Vorbild ansehe, ist Zinedine Zidane."

Oh, lá, lá - es soll hoch hinausgehen für Cuisance!

Ob ein anderes Riesentalent deshalb doch noch den Abflug macht? "Wir werden schauen", sagte Salihamizic über Renato Sanches, der nach dem 2:2 gegen Hertha erneut Wechselgedanken geäußert hatte: "Wir lassen uns auf dem Transfermarkt bis zum 2. September alle Optionen offen. Mehr möchte ich nicht sagen." Brazzo klang sehr gelassen. Er hat im Mittelfeld ja jetzt Cuisance, den kleinen Zidane.