Abwehrspieler im Vergleich
FC Bayern: AZ-Check - Dieser Verteidiger ist wirklich der beste der Liga
11. Juli 2019, 6:03 Uhr aktualisiert am 11. Juli 2019, 15:06 Uhr
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern hält Niklas Süle für den besten deutschen Verteidiger, Dortmunds Manager Michael Zorc sieht Mats Hummels vorne. Die AZ macht den Check: Dieser Abwehrstar liegt wirklich an der Spitze.
München - Wie ein Koloss kommt Lucas Hernández (23) ja wirklich nicht daher. 1,82 Meter ist als offizielle Größe des Franzosen auf der Bayern-Homepage angegeben, dazu ein Gewicht von 76 Kilogramm. Angsteinflößend? Kaum. Und wenn man Hernández so beobachtete bei seiner Präsentation in der Allianz Arena Anfang der Woche, wie er oben auf dem Podium ständig lächelte mit seinen unglaublich weißen Zähnen, dann sah man da eher einen Vorzeige-Schwiegersohn sitzen und kein Abwehr-Raubein. Doch der Eindruck täuscht.
"Ich bin ein Spieler mit viel Mentalität, einer, der stolz ist, diese Farben zu tragen und sie zu verteidigen", sagt Hernández. Zur Not mit allen Mitteln. In der Vergangenheit hat Hernández durchaus bewiesen, dass er auch mal zulangen kann - bei Ex-Klub Atlético Madrid und in der französischen Nationalmannschaft. Nicht umsonst sagt Frankreich-Coach Didier Deschamps über Hernández: "Er ist ein Kämpfer, ein Krieger." Doch meistens kämpft Hernández fair - oder zumindest: clever: In 110 Partien für Atlético sah er nur eine Gelb-Rote Karte, wurde zudem 20 Mal mit Gelb verwarnt.
Hernández, Süle, Pavard oder Hummels - wer ist der beste Verteidiger?
Der Abwehr-Neuzugang sei "schnell und aggressiv", sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge - und lobte Hernández gleich mal als "besten Innenverteidiger" der Bundesliga. Niklas Süle (23) ist für Rummenigge der "beste deutsche Innenverteidiger, er spielt im Übrigen auch in der Nationalmannschaft dort". Eine Stichelei in Richtung Mats Hummels (30), den Dortmunds Manager Michael Zorc kürzlich als deutsche Nummer eins in der Abwehrmitte bezeichnet hatte.
Die AZ macht den Check der Abwehrkanten: Dieser Verteidiger ist der beste der Liga.
Mats Hummels: Der Wieder-Dortmunder spielte beim FC Bayern eine starke Rückrunde, auch in der Champions League gegen Liverpool gehörte Hummels zu den stabilsten Akteuren. Und was sagt die Statistik? In der Bundesliga gewann Hummels in der vergangenen Saison 66 Prozent seiner Zweikämpfe, was ihm in der Endabrechnung den geteilten fünften Platz bescherte. Ebenfalls stark: Hummels' Passquote lag bei 92 Prozent angekommener Zuspiele.
Insgesamt stand Hummels in allen Wettbewerben 2.849 Minuten auf dem Platz.
Lucas Hernández: Bayerns neuer Franzose hatte in der vergangenen Spielzeit Pech mit Verletzungen. Das operierte Innenband fühle sich nun zwar wieder "sehr gut" an, doch die USA-Reise (15. bis 24. Juli) wird Hernández verpassen, er absolviert sein Reha-Programm in München.
Bei Atlético gewann Hernández in der spanischen Liga 68 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 81 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Spielzeit: insgesamt 1.770 Minuten.
Niklas Süle: Passmaschine und Kopfballmonster
Niklas Süle: Der Mann der Zukunft bei Bayern - und der Mann der Topwerte: Wie Hummels kommt Süle auf 66 Prozent gewonnener Zweikämpfe in der Saison 2018/19. Bei den Kopfballduellen belegt Süle mit 76 Prozent sogar Position zwei in der Liga. Und mit einer erfolgreichen Passquote von 95 Prozent ist Süle Dritter, er spielte die meisten Pässe überhaupt in der Liga. Mit 3.507 Spielminuten ist Süle auch bei den Einsatzzeiten die Nummer eins.
Benjamin Pavard: Als Absteiger zum FC Bayern - es gibt bessere Vorzeichen für einen Wechsel als beim Ex-Stuttgarter. "Für mich war es Bayern oder nichts", sagt Pavard, der um einen Stammplatz in der Innenverteidigung oder rechts hinten kämpft. In der Stuttgarter Katastrophen-Saison spielte Pavard meist ordentlich. Er kam auf eine erfolgreiche Passquote von 89 Prozent und 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe. 2.786 Minuten stand Pavard auf dem Spielfeld.
Fazit: Bei den Zweikämpfen liegt Hernández an der Spitze, knapp vor Hummels und Süle, der dank seiner Stärken im Kopfball und Passspiel den Vergleich insgesamt gewinnt.
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