Situation langsam unheimlich
Erst Peiting - dann Schönheide: Der EVR will weitermarschieren
11. Dezember 2015, 9:14 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2015, 9:14 Uhr
Für einen Trainer gibt es in der Regel immer eine Erklärung für sportlichen Erfolg, erst Recht für so einen akribischen Arbeiter wie EVR-Coach Irwin. Doch auch ihm kommt die aktuelle Situation langsam unheimlich vor.
"Ich war mir eigentlich schon in der Vorbereitung sicher, dass wir vorne dabei sein werden, weil wir in der Breite klar besser aufgestellt sind. Aber die Art und Weise, dazu der Vorsprung, das ist natürlich schon unglaublich." Elf Siege sind es aktuell in Serie, sollten heute ab 20 Uhr im Heimspiel gegen Peiting und am Sonntag(18 Uhr) in Schönheide zwei weitere folgen, wäre es mit dann 13 eine neue Rekordsiegesserie für die Oberliga Süd. Der Verlauf der ersten 18 Spiele ist noch beeindruckender, vergleicht man sie mit der vergangenen Saison. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison konnte der spätere Aufsteiger aus Freiburg mit 41 Zählern auf der Habenseite neun weniger verbuchen als der jetzige Tabellenführer. Die Badener konnten dabei auch den einen oder anderen Punktverlust auf eigenem Eis nicht verhindern, während der EVR bis dato in der heimischen Arena eigentlich nie groß in Gefahr kam auch nur ein winziges Pünktchen liegen zu lassen.
Ein leiser Kritikpunkt bezüglich der Torflaute der ersten Reihe wurde vergangenes Wochenende sofort wieder im Keim erstickt. Auch die Erfolgsquote in Überzahl, die am Anfang noch etwas zu wünschen übrig ließ, steigerte sich auf über 30 %(natürlich auch Spitzenwert in der Liga). Bei den gegnerischen Trainern ist nach den Spielen fast schon ein bisschen was von Resignation zu hören. "Der EVR ist so ausgeglichen besetzt, du darfst dir einfach keinen Fehler leisten, sonst schlagen sie gnadenlos zu. Die Defensive und die Unterzahl lässt wenig zu und wenn du sie mal in Bedrängnis bringen kannst, dann haben sie auch noch überragende Torhüter."
Der Nächste, der es probieren wird, ist hinter dem Spitzenreiter das Team der Stunde. Der EC Peiting hatte bis zur Länderspielpause Anfang November einige Probleme. Fünf Niederlagen am Stück sorgten für deutlich vernehmbare Kritik an Trainer John Sicinski. Nach der Unterbrechung startete man mit einem neuen Ausländer, Ben Warda, und holte seitdem 18 von 21 Punkten, darunter waren starke Auftritte bei den Siegen in Bayreuth und Landshut.
Das letzte Hinrundenspiel am Sonntag bedeutet dann zugleich den einzigen Auftritt außerhalb der bayerischen Grenzen, denn es geht ins Erzgebirge. Schönheide, mit knapp über 5000 Einwohnern mit Abstand kleinster Oberligastandort, hatte den erwartet schweren Start und konnte bis Ende November gerade 4 Punkte verbuchen. Zuletzt gab es dann endlich den ersten Heimsieg gegen Klostersee, dem nur eine Woche später gegen Deggendorf ein weiterer folgte und plötzlich haben die Wölfe tatsächlich nur noch drei Zähler Rückstand auf die Qualifikation für die Pre-Playoff Spiele.
Auf dem Weg zum Rekord stehen dem EVR also zwei Gegner gegenüber, die sich momentan in guter Verfassung präsentieren und deshalb an ihre Chance glauben, doch das traf auf die letzten Konkurrenten auch zu, das Ende ist bekannt und lässt sich in der Tabelle schwarz auf weiß ablesen.