Keinen wirklichen Schwachpunkt

EV Regensburg will Lauf gegen Peiting und Schönheide fortsetzen


Peter Flache sieht die Rollenverteilung im Team als einen Erfolgsfaktor.

Peter Flache sieht die Rollenverteilung im Team als einen Erfolgsfaktor.

Von Felix Hüsch

Wie im Filmklassiker "Täglich grüßt das Murmeltier" muss es allen vorkommen, wenn die Cracks des EVR zum Schläger greifen. Man geht zum Spiel, es geht natürlich immer bei 0:0 los, der Kontrahent ist gegen den Spitzenreiter hochmotiviert und spielt am oberen Limit, am Ende seit Wochen mit dem gleichen Ergebnis, Regensburg hat erneut drei Punkte mehr auf dem Konto.

Dies mussten selbst zwei der aktuell härtesten Gegner am eigenen Leib spüren. Bayreuths Trainer Waßmiller konstatierte seinem Team eine der besten Saisonleistungen und war unisono mit den eigenen Fans der Meinung, dass damit gegen jeden anderen wahrscheinlich ein sicherer Sieg herausgesprungen wäre. "Regensburg hat keinen wirklichen Schwachpunkt. Auch wenn du mal in Führung gehst, die spielen ruhig weiter immer mit der Selbstsicherheit, dass sie am Ende irgendwie doch die entscheidenden Treffer machen." In die gleiche Kerbe schlug Landshuts Coach Englbrecht nach dem Derby am Sonntag. "Wir waren bis Mitte des Spiels sogar die bessere Mannschaft, aber dann haben wir leider nachgelassen, einige dumme Fehler gemacht. Der EVR bestraft sowas gnadenlos, überrollt einen dann und man kann einfach irgendwann nicht mehr dagegen halten."

Ein Schlüssel für die nicht nachlassende Konzentration, gerade wenn es nicht gegen die Topteams geht, liegt im Zusammenhalt. Peter Flache beschreibt es so. "Keiner im Team stellt sich über den anderen, die Führungsspieler geben auf und neben dem Eis die Richtung vor, die Jungen nehmen das an. Keiner denkt, er ist am Limit, mehr geht nicht. Auch der Trainer macht immer wieder klar, wo man noch etwas verbessern kann. Normal hat jede Mannschaft im Lauf einer Saison mal ein kleines Tief, aber sollten wir ein Spiel verlieren, dann nur weil die anderen besser waren und nicht weil wir es verschlafen haben." Den nächsten Beweis dafür müssen er und seine Mitspieler heute, ab 19.30 Uhr, beim EC Peiting antreten.

Dort, wo genau vor 84 Tagen durch ein 5:2 die Siegesserie von 20 Spielen startete, wollen die Hausherren diese wieder beenden. Ihr Trainer, John Sicinski, geht durchaus selbstbewusst an diese Aufgabe. "Die Heimniederlage gegen Bayreuth war ein kleiner Rückschlag, aber Regensburg muss auch mal wieder verlieren und warum nicht bei uns." Ähnlich wie die Oberpfälzer, die weiter nur auf Michael Welter verzichten müssen, hat der ehemalige EVR-Stürmer keine Aufstellungssorgen. Aufbauend auf den erfahrenen Torwart Hechenrieder und ihre Topscorer Ty Morris und Anton Saal ist ihnen durchaus eine Überraschung zuzutrauen. Vorsicht ist für die Domstädter übrigens in Überzahl geboten, auch wenn man selber eine mehr als sensationelle Quote im Powerplay hat. Peiting hat nämlich bereits sieben Treffer in Unterzahl erzielt, der Spitzenwert der Oberliga Süd.

Der Papierform nach sollte es im Heimspiel, Sonntag 18 Uhr gegen Schönheide, deutlich einfacher sein. Das Schlusslicht hat seine letzten 9 Spiele verloren, auswärts gab es erst einen Sieg und seitdem 12 Niederlagen. Beim ersten Vergleich in der Donau-Arena gab es allerdings nur einen mühevollen 3:1 Arbeitssieg. Diese Warnung sollte genug sein, dass der EVR am Ende wieder mit einem Dreier in die Kabine geht und somit den nächsten Schritt Richtung Meisterschaft macht.