Offener Brief

Regensburger Integrationsrat will Drei-Mohren-Straße umbenennen


Der Integrationsbeirat der Stadt Regensburg fordert den Verzicht auf den Namen "Drei-Mohren-Straße".

Der Integrationsbeirat der Stadt Regensburg fordert den Verzicht auf den Namen "Drei-Mohren-Straße".

Mit deutlichen Worten hat sich der Integrationsbeirat der Stadt Regensburg gegen den Namen "Drei-Mohren-Straße" in der Innenstadt ausgesprochen. Die Vorsitzende des Gremiums, Dennise Okenve, verwies in einem offenen Brief auf den kolonialen Hintergrund des Wortes "Mohr" und erinnerte, dass die Bezeichnung für viele schwarze Menschen "schmerzhaft" sei und an "rassistische Unterdrückung" erinnere. Sie fühlten sich "herabgewürdigt und wünschen sich einen Verzicht auf dieses Wort", so Okenve weiter.

In der Stellungnahme, die unter anderem an Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) gerichtet ist, forderte Okenve: "Eine geschichtliche und somit kolonial-rassistische Aufarbeitung ist ein wichtiger Schritt. Doch zunächst möchten wir einfach auf die Tatsache eingehen, dass sich Menschen in Regensburg von diesem Begriff verletzt oder gestört fühlen." Die Vorsitzende des Integrationsbeirats machte in der Stellungnahme klar: "Deshalb fordern wir eine Auseinandersetzung mit der rassistischen Wirkung dieses Wortes sowie einen Verzicht auf den Erhalt dieses Straßennamens."

Es gehe mit einer Änderung des Straßennamens nicht darum, Geschichte zu verschweigen oder unsichtbar zu machen, so Okenve. "Es geht darum, Gegenwart zu verändern und Zukunft zu gestalten."