Landkreis Regensburg

Stadtgärtnerei-Chef: "Nicht vorhersehbar" - Umgestürzter Baum im Tierpark zeigte keine Schäden


Glück im Unglück: Der Baum fiel direkt neben dem Teil des Spielplatzes um, der seit einiger Zeit abgesperrt ist. Sonst hätten sich in diesem Bereich vielleicht noch mehr Personen aufgehalten. (Foto: mad)

Glück im Unglück: Der Baum fiel direkt neben dem Teil des Spielplatzes um, der seit einiger Zeit abgesperrt ist. Sonst hätten sich in diesem Bereich vielleicht noch mehr Personen aufgehalten. (Foto: mad)

Der umgestürzte Baum im Tierpark habe vorher keine Anzeichen einer Schädigung gezeigt. Das erklärt Stadtgärtnerei-Chef Jörg Bär am Tag nach dem Unglück, bei dem eine etwa 20 Meter hohe Erle mit einem Stammdurchmesser von 40 Zentimetern auf Besucher im Tiergarten gefallen war. Von der Baumkrone waren am Mittwochmittag sechs Personen leicht verletzt worden, darunter zwei Kinder im Alter von einem und zwei Jahren.

Bär war kurz vor dem Unglück am Mittwoch zufällig selbst im Tiergarten, erklärt er. Er habe dabei mit dem Tiergarten-Direktor über eine anstehende Baumkontrolle gesprochen. Dabei sei es aber um Bäume im Bereich der Raubtiergehege gegangen.

Die Erle, die dann am Mittag auf die Besuchergruppe fiel, habe keinerlei äußere Anzeichen einer Schädigung aufgewiesen, sagt Bär: "Sie war voll belaubt und grün." Vom Pflegetrupp der Stadtgärtnerei habe sich auf Nachfrage "niemand an den Baum erinnert", das heißt, es sind von ihm keine Schäden bekannt gewesen. Deshalb sei es auch "nicht vorhersehbar" gewesen, dass der Baum umstürzt, sagt Bär: "Diese Erle hätte keiner als Schadbaum erkannt." Bei der Besichtigung des umgekippten Baumes wurde festgestellt, dass die Wurzeln abgefault waren. Ursache dafür ist laut Bär ein Befall mit Pilzen im anmoorigen und feuchten Boden. Die Erle hatte an einem feuchten Graben im Tierpark gestanden.


Generell werden die Bäume im Tiergarten von der Stadtgärtnerei besonders beobachtet, betont Bär. Immerhin gingen hier rund 250.000 Besucher im Jahr aus und ein. Es gebe zwei große Kontrollen jedes Jahr: eine im Winter und eine im Sommer.

"Allerdings sind wir auch zwischendurch immer wieder vor Ort, beispielsweise nach Stürmen oder weil Äste dürr werden", sagt Bär. Etwa fünf bis sechs Mal pro Jahr sei der Pflegetrupp deshalb in der Regel im Tierpark unterwegs. Diese Baumkontrollen seien generell wichtig, betont der Stadtgärtnerei-Chef, dennoch könne damit "keine hundertprozentige Sicherheit" hergestellt werden.

Bei dem Unfall seien Pech und Glück zusammengekommen, sagt Bär. Der Baum stürzte am Rand des Kinderspielplatzes um. Dort halten sich normalerweise viele Leute auf. Allerdings ist das Trampolin mitsamt der großen Rutsche mit einem Bauzaun abgesperrt, weil sie abgebaut und durch neue Geräte ersetzt werden sollen. Deshalb waren glücklicherweise nur wenige Personen in diesem Bereich unterwegs. Die betroffenen Besucher hatten sich bei einer Bank am Rande des abgesperrten Bereiches aufgehalten, als sie von der Baumkrone getroffen wurden.

Nach Auskunft der Polizei wurden bei dem Unglück sechs Personen leicht verletzt, darunter zwei Kinder im Alter von einem und zwei Jahren. Das ältere Kind musste die Nacht vorsorglich im Krankenhaus verbringen. Die Kinder und die Erwachsenen erlitten Kratzer, Abschürfungen und einen Schock. Sie stammen laut Polizei aus Niederbayern.

sized

Der umgestürzte Baum verletzte vier Frauen und zwei Kinder. Foto: Mathias Adam

sized

Der umgestürzte Baum verletzte vier Frauen und zwei Kinder. Foto: Mathias Adam

sized

Der umgestürzte Baum verletzte vier Frauen und zwei Kinder. Foto: Mathias Adam

sized

Der umgestürzte Baum verletzte vier Frauen und zwei Kinder. Foto: Mathias Adam

sized

Der umgestürzte Baum verletzte vier Frauen und zwei Kinder. Foto: Mathias Adam