SSV Jahn Regensburg
Situation für den Jahn immer aussichtsloser: Nächste Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers
13. Dezember 2014, 16:21 Uhr aktualisiert am 13. Dezember 2014, 16:21 Uhr
Ziel verfehlt! "Wir müssen gewinnen", sagte Christian Brand im Vorfeld der Partie seines SSV Jahn Regensburg gegen die Stuttgarter Kickers. Am Ende stand vor 2.909 Zuschauern eine 0:2-Niederlage der Regensburger. Es war die vierte Niederlage im vierten Spiel unter Brand. Die Situation im Tabellenkeller wird für das Schlusslicht der Dritten Liga damit immer aussichtsloser und man könnte schon vor der Winterpause den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verlieren. Weil die Konkurrenz Punkte geholt hat, beträgt der Abstand auf das rettende Ufer bereits neun Punkte. Gegen Ende der Partie marschierten Teile der Jahnfans in die Stuttgarter Kurve - es besteht eine Fanfreundschaft zwischen dem Jahn und den Kickers - und forderten gemeinsam: "Keller raus!"
"Scheiß-Tor" führt zu frühem Rückstand für den Jahn
Der Jahn hatte sich viel vorgenommen. Christian Brand forderte von jedem Spieler noch fünf bis zehn Prozent mehr Wahnsinn. Doch schon nach drei Minuten mussten die Regensburger alles über den Haufen werfen, denn sie lagen bereits mit 0:1 in Rückstand. Ein an sich harmloser Freistoß aus über 20 Metern Distanz wurde von der Jahnmauer ins Tor abgefälscht. Fabian Baumgärtl war der Torschütze. "Ein Scheiß-Tor", sagte Lukas Sinkiewicz nach der Partie.
Durch den frühen Gegentreffer schien die Regensburger Mannschaft kurzzeitig angeschlagen zu sein, berappelte sich aber schnell wieder und übernahm die Kontrolle über die Partie. Im Mittelfeld war man meist einen Schritt schneller als die Schwaben und kombinierte sich bisweilen gut in Richtung Stuttgarter Tor. Je näher es ans Stuttgarter Gehäuse ging, umso hektischer wurden jedoch die Aktionen. Wieder einmal war das Toreschießen das große Problem beim Jahn. Auch in den ersten drei Spielen unter Christian Brand gelang den Regensburgern kein eigener Treffer. Die beste Möglichkeit hatte kurz vor der Pause Jonas Erwig-Drüppel. Weil aber auch diese ungenutzt blieb, stand es zur Halbzeit 0:1 aus Regensburger Sicht.
Im zweiten Durchgang war der Jahn also gefordert. Doch es kam nicht viel. An die gute Leistung der ersten Halbzeit konnten die Regensburg nicht anknüpfen. In der 55. Minute hatten sie Glück, als Besar Halimi mit einem Heber über SSV-Keeper Loboué nur die Latte traf. Anschließend verflachte die Partie zunehmend. Und wenn eine Mannschaft offensiv aktiv war, dann waren das die Kickers. In der 75. Minute war es dann so weit und die Stuttgarter sorgten für die Vorentscheidung. Stanislaus Herzel brachte im Strafraum Gerrit Müller zu Fall. Marc Stein verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:0 für die Gäste. Ein wirkliches Aufbäumen ließ der Jahn in der Folge völlig vermissen und holt dadurch verdient keine Punkte.
Brand verliert die Zuversicht nicht
Ganz aufgeben will man beim SSV Jahn allerdings noch nicht. "Es gibt immer eine Chance. Wir müssen nur einmal gewinnen", sagt Lukas Sinkiewicz. Er schätzte vor allem die kämpferische und läuferische Leistung positiv ein. Mittelfeldspieler Uwe Hesse meinte: "Wir haben gerade in der ersten Halbzeit alles reingehaut. Jetzt haben wir wieder ein Spiel weniger." Gäste-Verteidiger Hendrik Starostzki sprach von einem verdienten Sieg: "Aber in der ersten Halbzeit haben wir keinen richtigen Spielfluss reingebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir viel Durck gemacht, aber die Konter nicht gut ausgespielt."
Kickers-Trainer Horst Steffen sagte nach dem Spiel: "Das Spiel war nicht so, wie ich es mir erwünscht hatte. Wir hatten in der einen oder anderen Situation Glück, dass wie kein Tor kassiert haben. Aber jetzt fahre ich zunächst einmal zufrieden nach Hause." Und Jahn-Coach Christian Brand verliert trotz der erneuten Niederlage die Zuversicht nicht: "Wir haben gerade in der ersten Halbzeit gut gespielt. Es fehlt in der letzten Konsequenz das Momentum, wo wir den Ball nicht über die Linie bringen. Das ist bitter. Wir haben in Unterhaching die nächste Möglichkeit, ein Spiel zu gewinnen. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die Moral gezeigt hat und sich nicht hängen lässt. Ich bin weiter zuversichtlich."
Tore: 0:1 Fabian Baumgärtl (3.), 0:2 Stein (75./FE)
So spielte der SSV Jahn: Loboué - Trettenbach, Palionis, Windmüller, Herzel (87., Kurz) - Sinkiewicz - Hesse (80., Geipl), Hein, Aosman, Erwig-Drüppel (67., Muhovic) - Steininger