Interview

"Selbst für Käfighaltung extrem": Tierschützer Friedrich Mülln über die Bayern-Ei-Fabrik in Aiterhofen


Tierschützer Friedrich Mülln ist in der Eier- und Geflügel-Branche verhasst wie kein Zweiter: Der Gründer der Soko Tierschutz hat schon mehrere Skandale aufgedeckt. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Tierschützer Friedrich Mülln ist in der Eier- und Geflügel-Branche verhasst wie kein Zweiter: Der Gründer der Soko Tierschutz hat schon mehrere Skandale aufgedeckt. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Eine Eierfabrik ist kein Ponyhof und die Tierschutz-Diskussion rund um die umstrittene Kleingruppenhaltung von Legehennen ist auch nichts Neues. Dennoch haben die jüngsten Bilder aus niederbayerischen Legehennenbetrieben der Firma Bayern-Ei, die im Zuge des Salmonellen-Skandals publik geworden sind, den Verbraucher wieder einmal aufgerüttelt. Die Bilder stammen von der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz, einem Verein mit Sitz in Augsburg. Friedrich Mülln, der Gründer des Vereins, hat bei der Aufdeckung des jüngsten Falles mitgeholfen, für Journalisten Quellen mit Zugang zu dem Betrieb organisiert und die Wege der Pohlmann-Eier quer durch Europa verfolgt und dokumentiert. Ein Gespräch mit einem in der Eier- und Geflügel-Branche verhassten Menschen.

Herr Mülln, wo hat Bayern-Ei in der Region Betriebe ?

Friedrich Mülln: Bayern Ei verfügt über vier Standorte - in Mamming/Vollnbach, Niederharthausen/Aiterhofen, Aholming/Tabertshausen und Ettlingermoos/Wallersdorf. Insgesamt werden an den vier Standorten über 1,1 Millionen Tiere gehalten. Zudem bestehen Verbindungen zu dem Pohlmann-Betrieb in Tschechien.

Bilder aus dem Bayern-Ei-Betrieb bei Wallersdorf zeigen zerrupfte, eng in Käfige gepferchte Tiere, Dreck, verrottete Kadaver, aufgeschlagene Eier. Wie sieht es in den anderen Betrieben dieses Unternehmens aus ?

Mülln: Im Jahr 2011/12 konnten in drei Bayern-Ei-Farmen über mehrere Monate identische und noch schlimmere Zustände dokumentiert werden. Das Bildmaterial damals stammte aus Niederharthausen, Ettlingermoos und Tabertshausen. Aus Vollnbach liegen mir erschreckende Aufnahmen aus 2009 vor. In Kleingruppenfarmen dieses Ausmaßes ist eine ausreichende Kontrolle der Tiergesundheit kaum möglich.

Geht es nur bei Bayern-Ei so zu oder sieht es in der gesamten Branche so aus ?

Mülln: Die schlechten Zustände dort sind nicht untypisch für Kleingruppenhaltungen, aber auch für andere Legehennenhaltungen. Allerdings sind gerade die Probleme im Hygienebereich, selbst für die schlechten Bedingungen in Käfighaltungen, ziemlich extrem.

Das komplette Interview lesen Sie in unserer Wochenendausgabe.