Extremsommer

Bullenhitze in Bayern: „Eberhard“ drückt noch mehr


Probates Mittel gegen die Bullenhitze: zwischendurch mal abtauchen. (Ralf Hirschberger/dpa)

Probates Mittel gegen die Bullenhitze: zwischendurch mal abtauchen. (Ralf Hirschberger/dpa)

Von Redaktion idowa

Landauf, landab lechzen die Menschen nach Abkühlung. Doch die lässt auf sich warten, schlimmer noch: die Temperaturen steigen weiter. Denn das Tief "Eberhard" schiebt heiße Luft nach Bayern.

Verbreitet kletterten die Temperaturen am Mittwoch wieder auf Werte von deutlich mehr als 30 Grad, teilt der Deutsche Wetterdienst in München mit. Am wärmsten war es in Regensburg, wo stolze 36 Grad gemessen wurden, immerhin 34 Grad wurden in Nürnberg, Bamberg und Straubing registriert.

Im fränkischen Bayreuth brachen durch die Hitze sogar Wasserrohre. Mehrere Haushalte mussten zeitweise ohne Wasserversorgung auskommen.



Am Donnerstag soll es sogar noch etwas heißer werden. Am Wochenende ist aber erst einmal Durchatmen angesagt: Dann sollen im Freistaat nur noch Höchstwerte von 27 Grad erreicht werden.

Fischen machen hohen Wassertemperaturen zu schaffen

Die nun schon seit Wochen anhaltende Hitze macht auch den Fischen im Freistaat immer mehr zu schaffen. Vor allem kälteliebende Arten, wie die gefährdete Bach- und Seeforelle, die Äsche und der Huchen seien von den derzeitigen hohen Wassertemperaturen betroffen, teilt der Landesfischereiverband Bayern mit.

Eine Entspannung sei auch in den kommenden Tagen nicht in Sicht, warnt der Verband. Nur mehrtägige ergiebige Niederschläge könnten für Seen, Flüsse und Teiche die aktuell schwierige Situation verbessern, heißt es. Fische als wechselwarme Tiere seien besonders anfällig für Veränderungen ihrer Umgebungstemperatur.

Südbayern pumpt wieder Wasser in den Norden

Nach ersten stärkeren Regenfällen in Schwaben und dem Allgäu kommt unterdessen der vorübergehend gestoppte Wassertransfer von Südbayern ins trockene Franken wieder in Gang. Bereits seit der Nacht zum Montag werde wieder Donauwasser vom Main-Donau-Kanal in den mittelfränkischen Rothsee gepumpt, berichtet der zuständige Abteilungsleiter beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach, Thomas Liepold, am Mittwoch. Zudem werde der Reservespeicher Brombachsee im Rahmen der Wasserüberleitung nun etwas stärker angezapft.

Man wolle damit verhindern, dass der künstlich angelegte Rothsee zu viel Wasser verliere, sagte der Behördenvertreter. Der Wasserspiegel des Stausees war nach den ausbleibenden Wasserzuführungen aus der Donau in den vergangenen Tagen stark gesunken. Zuletzt hatte er 2,20 Meter unter dem normalen Niveau gelegen. "Wenn das so weiter gegangen wäre, hätten wir bald den Bade-und Segelbetrieb einstellen müssen", erläutert Liepold. Zusätzlich habe man die vom Rothsee in die Flüsse Roth und Rednitz abgegebene Wassermenge deutlich verringert.

Der Wassertransfer nach Nordbayern konnte nach Liepolds Angaben dank starker Gewitterregen am Oberlauf der Donau sowie an einigen Donauzuflüssen wieder gestartet werden. "Da gab es ergiebige Niederschläge". Dadurch führe die Donau inzwischen wieder ausreichend Wasser, um davon einen Teil nach Nordbayern umleiten zu können. Zur Zeit liege der Abfluss der Donau im niederbayerischen Kelheimwinzer bei 230 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Bei 140 Kubikmetern muss die Wasserüberleitung gestoppt werden. "Die Lage entspannt sich langsam wieder", sagt Liepold.