Straubing
Problem Bande: Doch mehr Ärger bei den Tigers
21. Juli 2019, 12:30 Uhr aktualisiert am 21. Juli 2019, 12:55 Uhr
Anders als geplant, gibt es in der kommenden Saison im Eisstadion am Pulverturm doch noch keine Flexbanden. Das sorgt bei den Straubing Tigers für Verwunderung und Verärgerung.
Ab der kommenden Saison sind in den Stadien der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sogenannte Flexbanden vorgeschrieben, die das Verletzungsrisiko bei Checks minimieren sollen. Nur mit einer Ausnahmeregelung aufgrund ihrer Pistensanierung dürfen die Straubing Tigers in der anstehenden Saison noch mit einer Bande im bisherigen Stil spielen. Dennoch ist man im Club und auch bei der Stadt lange davon ausgegangen, dass trotzdem schon zur anstehenden Spielzeit eine Flexbande kommt. Doch es kam anders, wie idowa bereits berichtete. Im Zuge dieser Recherche hielten sich die Tigers zunächst zurück mit Aussagen und verwiesen auf die Stadt. Doch Geschäftsführerin Gaby Sennebogen ist es ein Bedürfnis, doch noch mehr zu den Hintergründen und den Auswirkungen für den DEL-Club zu sagen. Denn dass nicht wie geplant Flexbanden installiert wurden, traf die Tigers unvorbereitet und sorgt für Verärgerung bei den Verantwortlichen.
Ursprünglich sei zwar schon der Plan gewesen, in der "Übergangssaison" der Pistensanierung weiter mit einer Bande im bisherigen Stil zu spielen, sagt Sennebogen. Doch am Ende der vergangenen Saison sei von Seiten der Stadt gegenüber dem Club kommuniziert worden, dass es nun doch schon zur anstehenden Spielzeit eine Flexbande im Eisstadion geben soll, die dann auch zukünftig im Stadion hätte verwendet werden sollen. "Das hat uns sehr gefreut - allen voran die Mannschaft und die Trainer", berichtet Sennebogen. Denn durch die neuen Banden, die bei Checks etwas nachgeben, soll das Verletzungsrisiko der Spieler minimiert werden.
Da biegt sich nichts
Umso überraschter war man im Club, als Manager Jason Dunham während der Aufbauarbeiten die neuen Banden im Eisstadion begutachtete und feststellte: Da biegt sich nichts. "Wir sind aus allen Wolken gefallen", erzählt Sennebogen und spricht von einer "unbefriedigenden Situation" für den Verein. Denn die nun eingebaute Bande stellt die Tigers vor verschiedene Probleme.
So handelt es sich zwar um eine starre Bande, allerdings in der Höhe der geplanten Flexbande, also niedriger als die vorherige Bande. "Die Bande endet nun auf Hüfthöhe der Spieler. Dadurch wird das Verletzungsrisiko für die Spieler sogar noch erhöht statt verkleinert", schätzt Sennebogen ein.
Das Problem mit der Werbung
Ein weiteres Problem ergibt sich in Bezug auf die Werbepartner. Wie die Geschäftsführerin bestätigt, wurde den Tigers von der Stadt ein Maß für die Werbebotschaft der neuen Bande genannt. Daraufhin habe man alle Partner informiert, dass sie ihre Werbung für die neue Bande in diesem Maß anfertigen lassen sollten. Vergangene Woche habe man dann gesagt bekommen, dass das Maß nun doch ein anders ist. "Im schlimmsten Fall haben Sponsoren jetzt schon eine neue Werbung anfertigen lassen, die jetzt nicht an der Bande angebracht werden kann", sagt Sennebogen. Denn ursprünglich sei mit der Stadt vereinbart worden, dass ab der kommenden Woche die Werbebotschaften angebracht werden sollen.
Von welcher Firma die Werbung produziert wird, ist laut Sennebogen Sache der Sponsoren. Einige Hersteller habe man über die Änderungen bereits informiert, kenne aber nicht bei allen Sponsoren die beauftragte Firma. Sennebogen bittet darum, dass sich die betreffenden Sponsoren oder Hersteller der Bandenwerbung mit dem Verein in Verbindung setzen, um die neuen Maße zu besprechen. Wer, sollte bereits eine falsche Werbung produziert worden sein, für die zusätzlichen Kosten aufkommen müsse, ist laut der Geschäftsführerin noch zu klären.
Stadt und Club überrascht
Wie die Situation zustandekommen konnte? "Die Stadt hat der beauftragten Firma die Wahl gelassen, welche Bande sie in der kommenden Saison im Eisstadion installiert. Die Stadt und damit folglich auch wir als Club sind davon ausgegangen, dass es schon zur neuen Saison eine Flexbande geben wird. Jetzt sind wir und die Stadt überrascht, dass es doch anders gekommen ist", sagt Sennebogen.
Unabhängig von der Bandenproblematik sei man aber auch dankbar, betont Sennebogen, dass die Arbeiten im Rahmen der Pistensanierung bislang voll im Zeitplan sind und der Mannschaft somit ab 1. August Eis zur Verfügung stehen wird. "Die Eiswerbung ist bereits eingelegt und es ist für uns super, dass die Mannschaft pünktlich mit dem Training auf dem Eis beginnen kann", freut sich Sennebogen.
Und noch eine erfreuliche Nachricht gibt es für die Tigers: Der Videowürfel, der beim Ammoniak-Unfall in Mitleidenschaft gezogen wurde, funktioniere nach mehreren Tests einwandfrei. "Unsere Partner müssen sich keine Sorgen machen, dass ihre Werbung bei unseren Heimspielen nicht zu sehen ist", sagt Sennebogen.