Straubinger Tagblatt
Bittere Bilanz nach zwei Spielen: Zwei Mal besser, doch null Punkte auf dem Konto
19. September 2011, 10:56 Uhr aktualisiert am 19. September 2011, 10:56 Uhr
(mir) Zwei Spiele, zwei Mal das bessere Team und doch am Ende null Punkte. Das erste Wochenende der Straubing Tigers verlief alles andere als optimal, folgte doch nach der Niederlage in Wolfsburg am Sonntag vor eigenem Publikum eine 1:4-Niederlage gegen Köln.
Spiele und Statements der gegnerischen Trainer ähnelten sich dabei sehr. Man könne froh sein über die Punkte, sei unzufrieden mit der Spielweise des eigenen Teams und letztlich gebe man ein großes Kompliment an Straubing. Auch Kölns Coach Uwe Krupp hatte wie sein Wolfsburger Kollege erkannt, wie selbstbewusst und spielbestimmend die Tigers aufgetreten waren. Und allein die 40 Schüsse auf das Haie-Tor zeigen, wie offensivstark man zu Werke ging.
Da trotz aller Bemühungen nur ein Treffer heraussprang, hatte man im ersten Heimspiel das Nachsehen. Zu allem Überfluss verlor man Verteidiger Bruno St. Jacques, der nach einem unglücklichen Check mit einer Nackenprellung im letzten Drittel ausfiel, und Stürmer Ryan Ramsay, der nach 43 Sekunden mit einer stark blutenden Wunde im Gesicht im Krankenhaus genäht werden musste. Letzteren ersetzte Markus Hundhammer, der nach seiner Knieverletzung überraschend im Aufgebot stand. Die Tigers machten da weiter, wo sie am Freitag in Wolfsburg aufgehört hatten. Sie rannten, ackerten und agierten mit viel Zug zum Tor. Vor allem im ersten Drittel spielte sich das Geschehen größtenteils in der Hälfte der Gäste ab, was die Schussstatistik von 13: 1 deutlich untermauert. Prüfte man Haie-Goalie Danny Aus den Birken schon bei Fünf-gegen-Fünf, so feuerte Straubing in Überzahl praktisch aus allen Rohren.
Gleich drei Powerplays gab es zu Gunsten der Tigers, doch der ersehnte Führungstreffer mochte nicht fallen. Die beste Chance hatte Daniel Sparre, sein Schuss ging an den Pfosten. Den einzigen ernstzunehmenden Torschuss der Haie gab's in Minute 14 in Überzahl. Doch Tigers-Keeper Brust und seine Vorderleute ließen nichts zu.
Sparre mit dem Premierentor
Auch im Mittelabschnitt war Straubing spielbestimmend und brachte Köln bei jedem Puckbesitz in Bedrängnis. Undiszipliniertheiten der Haie gaben den Tigers zudem die Möglichkeit zum Powerplay. Konnte man in den ersten 20 Minuten noch kein Kapital daraus schlagen, so lief es nun besser. Als Gedränge vor dem Kölner Gehäuse herrschte, nutzte Sparre die Gunst der Stunde, zog ab und erzielte das erste Tigers-Tor der Saison 2011/12. Straubing blieb am Drücker, erkämpfte sich früh den Puck und machte Köln mit schnellem und druckvollem Spiel das Leben schwer. Bei derart vielen Möglichkeiten herrschte zwar prächtige Stimmung auf den Rängen, doch so mancher raufte sich die Haare ob der vergebenen Chancen. Und eben jene sollten in ihrer Angst bestätigt werden. Denn zwei Minuten vor der Pausensirene klingelte es im Straubinger Kasten, als Philipp Gogulla in Unterzahl zum Ausgleich traf.
Kölns Plus: die Effizienz
So ging es also im letzten Drittel um alles oder nichts, und dementsprechend spielte Straubing. Ratushnys Team drängte auf das 2:1, wurde jedoch von zwei Strafzeiten unterbrochen. Gleichzeitig mussten in der 47. Minute Bernhard Keil und Sparre in die Kühlbox und den Fans schwante Böses. Doch die Tigers überstanden die zwei Minuten. Aber die Freude hielt nicht lange an, denn weitere zwei Minuten später traf Mirko Lüdemann zum 2:1 aus Sicht der Gäste. Es sollte noch schlimmer kommen: Köln war wahrlich nicht das bessere Team und konnte sich bei seinem Keeper bedanken, dass die Tigers erst einen Treffer erzielt hatten. Aber in Sachen Effizienz war man den Hausherren meilenweit voraus, wie der dritte Treffer durch Moritz Müller zeigte.
Straubings Coach gab seiner Mannschaft in einer Auszeit drei Minuten vor dem Ende letzte Ausweisungen, doch gedreht konnte das Spiel nicht mehr werden. Stattdessen gab es gar noch das 4:1 durch André Lakos ins leere Tor. Und so bilanzierte Sparre: "Es ist schwierig, nach so einem Spiel zufrieden zu sein. Wir sind definitiv frustriert, aber suchen nicht nach Entschuldigungen, sondern konzentrieren uns ab Montag auf das nächste Spiel."